Lobenberg: Das Maustal ist eine nur vier Hektar kleine Steillage südlich von Sulzfeld. Karger Muschelkalk-Boden. Der Hang erstreckt sich in Süd-südöstlicher Ausrichtung direkt am Ufer des Mains. In 2020 gab es Frostschäden in Sulzfeld, daher sehr niedrige Erträge. Ein sehr spätreifendes Jahr durch den Frost, die Lese zog sich bis fast zum November hin. Alte Reben, die noch von der Vor-Generation gesetzt wurden. In 2020 komplett entrappt, Luckerts sind wieder etwas weg gegangen von den Ganztrauben. Spontane Vergärung ohne Kaltmazeration, etwa 14 Tage auf der Maische. Nach dem Pressen dann eine gewisse Sedimentation der gröberen Hefe und mit der Feinhefe geht es für ein- bis eineinhalb Jahre zum Ausbau ins Barrique. Entsprechend ist die Nase wieder etwas heller in der Aromatik, es geht weg von der Würze und hin zur Frucht und zur Duftigkeit, dunkelrote Kirsche, Lavastein, Lorbeer, auch ätherische Töne wie Pinien oder Eukalyptus. Saftig und kirschig, toller Grip im Mund, da kommt schon viel Phenolik und Tannin aus den alten Reben, viel zwar, aber feinkörnig und samtig. Der Stilwechsel weg von den Rappen hat dem Wein gut getan, denn 2020 war schon ein intensives Jahr und es hat genug Struktur. Er ist zugänglicher, feiner und kirschiger, heller in der Aromatik und einfach etwas mehr Freude ausstrahlend in der Jugend als die sehr dunkelwürzigen 2018 und 2019. Der 2020er gefällt mir super in seiner trinkigen, kirschigfeinen Art. Ein tolles Jahr für diesen Wein. 95-96+/100