Lobenberg: Ein Natural-Wine par excellence. Biodynamisch bewirtschaftet, Handlese, ein Viertel der Trauben werden für 14 Tage auf der Maische belassen. Die Rebsorten werden einzeln ausgebaut, zum Teil auf der Maische, zum Teil nicht. Ein Teil im Holz, ein Teil in Tonamphoren. Alles Spontane Vergärung und biologischer Säureabbau. Lange auf der vollen Hefe belassen, unfiltriert und ungeschwefelt abgefüllt. Die Böden sind Kalkstein und Schiefer. Das Etikett auf der Rückseite verspricht einen Streifzug durch ein urwüchsiges Wiesenstück. Und es trifft zu. Nasse, umgegrabene Erde, viel feuchter Stein und Wildblumen und Kräuter von allen Seiten. Weißer Flieder, Holunder, aber nicht nur die Blüte, auch die Beeren. Überhaupt ein spannender Mix aus weißen Blüten und hellen Beeren, darunter feine Zitrusfrucht. Im Mund setzt sich diese feine rotfruchtige Art fort. Weiße und rote Johannisbeeren, dazu ein Hauch Waldmeister, aber auch viele Kräuter und dann wieder feine Traubenfrucht. Das macht richtig Freude, zumal die Textur so angenehm cremig und doch kalk- und schieferfrisch ist. Die Säure sorgt für das richtige Gerüst. Ein grandioser Natural-Wine, der zwar wild und naturbelassen, aber eben clean und trinkfreudig ist. Diese Art, solche Weine entstehen zu lassen, sollte Schule machen. Wenn natural, dann so! 93+/100