Weißburgunder Reserve 2014

Friedrich Becker

Weißburgunder Reserve 2014

97–99
100
2
Weißburgunder 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2039
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97–99/100
Pirmin Bilger: 19/20
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Weißburgunder Reserve 2014

97–99
/100

Lobenberg: Dieser Reserve ist eine Selektion der lockerbeerigsten Trauben aus dem Wormberg, jetzt Klosterstück, Fritz’ beste Lage. In diesem Weinberg gibt es immer eine Vorlese um alle Fäulnis zu entfernen, dann gibt es eine Lese für den Gutswein, dann folgt die Selektionslese für die Reserve Qualität von den allerbesten Stöcken. Gemacht wird diese Reserve wie ein Chardonnay. Die Trauben werden komplett entrappt, angequetscht, und dann gibt es eine Maischestandzeit, je nach Jahrgang und PH-Wert von kürzerer oder tagelanger Verweildauer. Dann Vergärung spontan im Barrique. Ausbau komplett im neuen Holz für ungefähr 15 Monate, danach noch einige Monate im Tank, bevor gefüllt wird. Danach noch 2 Jahre Flaschenreife bevor der Wein in den Verkauf kommt. Die Füllung geschieht komplett ohne Filtration, einfach über das Absetzen. Der Wein bleibt beim Ausbau so lange wie möglich ohne Schwefel und bekommt währenddessen hin und wieder eine Batonnage. Dieser Weißburgunder ist zusammen mit dem 2012er Reserve der größte Weißburgunder, den ich kenne und den ich im Programm habe. Sogar besser als der große Weißburgunder Gras im Ofen von Heger. Das faszinierendste an diesem Weißburgunder ist seine klare Ausrichtung mit ganz viel weißer Frucht. Ein sehr noble, erhabene Nase, fast etwas abgehoben, aber nicht zu reduktiv, das mag Fritz nicht. Wir haben eine dichte weiße Frucht, weißen Pfirsich, Nashibirne, daneben einen feinen Zitruseinschub von Orangen- und Limettenzesten, Zitronengras, auch mineralische Noten, Muschelschale, Kreidestaub, feuersteinig, das Holz ist nur als Stütze wahrnehmbar, keineswegs vordergründig. Am Gaumen eine noble Explosion in weißer Frucht, so viel immenser Druck, so viel mineralische Rasse und Frische, die Augen werden schmal ob dieser Intensität, aber der Wein wird einfach nie fett. Das ist verglichen mit Hegers Gras im Ofen ein athletischer Weißburgunder, der die Erwartungshaltung eines dicken, fetten Weißburgunders bei 100% Neuholz komplett konterkariert. Das Holz kommt überhaupt nicht rüber, sondern einfach nur viel Struktur, enorme Länge, diese Eleganz und Getragenheit, ganz große Harmonie. Hintenraus viel Kalksteinmineralität und Salz, große Länge. Es bleibt dabei, selbst die größten Weißburgunder kommen nie ganz an die großen Chardonnay heran, aber wenn Weißburgunder, dann ist so eine Reserve hier auf jeden Fall mit in der Weltklasse. Der 2014 aus dem etwas schwierigen Jahr ist am Gaumen genauso großer Stoff wie der 2012er aus dem weinbaulich einfacheren Jahr. Grandioser Stoff. 97-99/100

19
/20

Pirmin Bilger über: Weißburgunder Reserve

-- Pirmin Bilger: Dieser Reserve ist die Auslese der schönsten Trauben aus dem Wormberg dem Klosterstück. Der Wein wurde erst ganz am Schluss geschwefelt, damit man ihm die Freiheit lassen konnte, sich so zu entwickeln wie er selber wollte. Ich weiss nicht wann ich ein solches Bouquet bei einem weissen Burgunder wahrgenommen habe. Das strahlt eine ungeheure Noblesse und Tiefgründigkeit aus. Gleichzeit wirkt alles so unglaublich klar und harmonisch. Aromen nach reifer gelber Pflaume, Mirabelle und etwas Aprikose dazu noch etwas Zitrusfrische. Dazu kommt diese herrliche dezente Kräuteraromatik, welche dem Wein einen zusätzlichen Glanz verleiht. Wer jetzt ein opulenter füller Brocken erwartet hat wird entäuscht - der Wein hat sicher eine dichte Aromatik, gleichzeitig aber eine gute Säure und erstaunlich viel Frische. Dieser Reserve ist so komplex tiefgründig und mit einer fantastischen Länge ausgestattet. Herrlich wie zum Schluss diese mineralischen Terroirnoten zum Vorschein kommen. 19/20

Mein Winzer

Friedrich Becker

Friedrich Becker gehört seit vielen Jahren zu den besten Winzern Deutschlands. Als er 1973 das elterliche Weingut übernahm, trat er sofort aus der Winzergenossenschaft aus. Friedrich Becker war ehrgeizig und ist es bis heute geblieben. Seit dieser Zeit gilt auf Weingut Friedrich Becker das Augenmerk...

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