Lobenberg: Dieser Reserve ist eine Selektion aus dem Wormberg, Fritz’ beste Lage. Gemacht wird diese Reserve wie ein Chardonnay. Die Trauben werden komplett entrappt, angequetscht, und dann gibt es eine Maischestandzeit, je nach Jahrgang und PH-Wert von kürzerer oder tagelanger Verweildauer. Dann Vergärung spontan im Barrique. Ausbau komplett im neuen Holz für ungefähr 16 Monate, danach noch einige Monate im Tank, bevor gefüllt wird. Danach noch etwas Flaschenreife bevor der Wein in den Verkauf kommt. 2012 kommt erst im September 2017 auf den Markt. Die Füllung geschieht komplett ohne Filtration, einfach über das Absetzen. Das faszinierendste an diesem Weißburgunder ist seine klare Ausrichtung mit ganz viel weißer Frucht. Aber auch viel Druck aus Nektarine, Orangenabrieb. Das ganze mit weißem Pfirsich. Aber in der Versammeltheit, der leichten Grapefruit Note, schwingt auch deutlich etwas Sanddorn mit. Reneklode, ein bisschen Chardonnay-Touch im Weißburgunder. Der Mund zeigt unglaublich viel Gripp. 2012, über so eine lange Zeit, hätte ich butterweich erwartet. Das komplett neue Holz ist nicht zu spüren. So hohe Intensität. Kalkgestein, Kreide, Salz mit unglaublicher Länge. Auch hier wieder Grapefruit, Citrus, Zitronengras. Sehr viel Assam Tee, viel Gripp über Stein und Salz, aber auch wieder dieser Orangenabrieb. Und der Mund zeigt wieder diese tolle Mischung aus Reneklode und Sanddorn. Das ist schon ein faszinierender Wein, der mit normalen Weißburgunder-Maßstäben nicht zu messen ist. Ein Unikat, und für mich der beste Weißburgunder, den ich bisher getrunken habe. 97-99/100