Lobenberg: Diese Kalksteineinzellage Wormberg gibt es nun seit einigen Jahren bei Friedrich Becker. 2014 war kein berauschendes Weißburgunderjahr und der Wein geriet ihm zu fett, deshalb hat er es für diesen Wein übersprungen. Es gab 2013 und jetzt 2015. Und 2015 ist natürlich das Paradejahr, weil 2015 in seiner Säure und Lebendigkeit einfach die Wiederholung von 2013, vielleicht sogar eine Verbesserung darstellt. Dieser 2015er Wormberg ist aber dennoch einen Schritt weiter. Maischestandzeit nach der Entrappung, spontan vergoren im Barrique, danach Ausbau im neuen Barrique. Aber ohne Batonnage, die Verweildauer im Holz beträgt um die 12-15 Monate. Das Grandiose ist, wie das bereits im Weißburgunder 2012 Reserve der Fall war, dass das Holz fast nicht mehr präsent ist. Geschluckt von der wunderbaren Säure. Der Wein hat sehr viel Gripp. Sehr lang, und wie schon der Reserve 2012 ist das eine andere Art von Weißburgunder. Weil er Sanddorn hat, Mandarine, viel Tee, Salz, Kalkgestein. Im Grunde ist der Wormberg, was ja auch logisch ist, vom Charakter her ganz ähnlich wie der Reserve. Beides wiederspiegelt das Terroir. Und es ist einfach eine Ansichtssache, ob man den jüngeren Wormberg mit mehr Gripp und deutlichem Gerbstoff, oder den etwas erwachseneren und dichteren, kraftvoll ruhigen Reserve nimmt, der dennoch noch Zeit zur Reife braucht. Beides große Weine. 97-98/100