Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsarbeit. Anders als beim badischen Großmeister des Weißburgunders Reinhold Schneider werden die Trauben hier vollständig entrappt. Dann 24-stündige Maischestandzeit. Vergärung nur mit natürlichen Hefen. Die vollständig durchgegorenen Weine machen einen BSA (biologischer Säureabbau zur Umwandlung der Apfelsäure in die mildere Weinsäure), der Ausbau erfolgt im Stückfass, Doppelstückfass und teilweise im Barrique mit einem Neuholzanteil von ca. 50%. Schließlich wird ungeschönt und unfiltriert gefüllt. Der Wein kommt knochentrocken bei 13% vol.. Durch die Maischestandzeit hat der Wein eine leichte Phenolik, das ist als Ausgleich zu dem warmen Jahrgang eine unbedingte Notwendigkeit. Reife, dichte, weißfruchtige Nase, viel weißer Weinbergspfirsich, weiße Birne, Rauch, deutliches Toasting vom Holz, etwas Hefewürze und Gesteinsmehl. Hohe Intensität und viel Druck zeigend, recht wuchtig, aber nicht geschminkt, keine übermäßige Jasminduftigkeit, kein ordinärer Touch wie ihn der Weißburgunder auch mal haben kann, sondern ein straighter, fokussierter, kraftvoller Wein. Auch im Mund sehr geradeauslaufend, auf weißer Frucht, saftig und frisch, Birne, weiße Johannisbeere, helle Steinigkeit, Salz. Ein Weißburgunder mit unglaublich viel Schub, der Wein ist nicht fett, aber er ist druckvoll, kraftvoll, sehr strukturiert, mit phenolischem Gripp im Nachhall. Ein Power-Weißburgunder mit hoher Intensität und Spannung. 94/100