Lobenberg: In 2019 hat Hannes Schuster keinen Müllendorf erzeugt, der Sankt Margarethen steht also alleine an der Blaufränkischspitze bei ihm dieses Jahr. Dafür ist aber auch der Sankt Laurent Zagersdorf so unglaublich gut und wohl best ever! Jetzt aber zum Blaufränkisch in seiner ganzen Pracht. Knapp 70 Jahre alten Reben wachsen hier in der Hinkenthaler und Lamer Hügellandschaft auf lehmigem Gneis, Sand und Kalk in südöstlicher Ausrichtung. Vergoren wird spontan, ausgebaut in gebrauchten 500 Liter Holzfässern für fast zwei Jahre. Schon die Nase ist eine Wucht und gleichzeitig extrem frischer Blaubeere, schlanke Maulbeere, Schlehe. Ein Spaziergang durch den Zedernwald. Wahnsinnig versammelt, aber mit einer einsaugenden Tiefe versehen, die phänomenal ist. Im Mund eine umwerfende Frische in dieser vollmundigen, salzig aufgeladenen Fruchtexplosion. Wow, ist das ein Balancewunder. Das total reife Tannin, die dunkle Frucht, eine perfekt eingebundene Säure, der volle, aber nicht üppige Körper, der Schmelz auf der Zunge, die fantastische Länge. Der 2019er ist noch etwas kühler, rassiger, kompakter und verschlossener als der sehr charmante 2018er. Perfekte Eleganz, druckvoll und reif, aber so fein geschliffen auf dieser Mineral- und Säurespur entlang tänzelnd, dass es eine Freude ist. Ein perfekt ausgewogener, trinkiger, brillanter Blaufränkisch. Einer der besten Blaufränkisch Österreichs. 96-98/100