Riesling Jungfer Kabinett Große Lage 2021

Weingut Prinz: Riesling Jungfer Kabinett Große Lage 2021

BIO

VDP

Neu

Zum Winzer

94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
8,5% Vol.
Trinkreife: 2023–2036
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 94+/100
Suckling: 96/100
6
Deutschland, Rheingau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Jungfer Kabinett Große Lage 2021

94+
/100

Lobenberg: Die Jungfer ist eine GG-Lage, eine der Toplagen in Hallgarten, etwas oberhalb vom Oestricher Doosberg gelegen und geprägt von quarzithaltigen Böden. Nach Südwesten ausgerichtet und windoffen, ist sie etwas kühler als die Oestricher Lagen, ergibt immer auch etwas filigranere Weine mit feiner Säurestruktur. Das eignet sich ohnehin schon perfekt für diesen leichten Stil, 2021 ist zudem noch ein Traumjahr für Kabinette. Die Trauben konnten bis Anfang Oktober am Stock aromatisch ausreifen, ohne dabei aber ein zu hohes Mostgewicht zu erreichen. Rein im Edelstahl ausgebaut ist das ein enorm fokussiertes, archetypisches Kabinett wie aus der Vergangenheit. Die feine Würze und Reduktion in der Nase würden mich jetzt blind erstmal an die Mosel versetzen, das hat schon ein bisschen was von Schiefer. Warmer Schiefer, der vom kühlen Regen dampft. Helle Gesteinsnoten und Wiesenkräuter noch dazu. Ein Duft wie beim Spaziergang durch den Weinberg. Ultraclean, voller Fokus auf Mineralität von leicht kräutrig-floralen Anklängen umspielt. Dann kommt nochmal ordentlich Schub aus reifer Zitrusfrucht hinterher. Am Gaumen wird dieser Eindruck nur noch verstärkt, die brillant gezeichnete, zitronig anmutende Säure kleidet den gesamten Mundraum aus. Feine, süße Steinobstaromatik lässt einen aufschmatzen. Die Süße ist da, tänzelt aber Hand in Hand mit der brillanten und zupackenden Säure über den Gaumen. Nichts klebt, die Präzision ist genial. Gute Länge und feines Salz im Nachhall. Ein traumhaftes Kabinett wie aus dem Bilderbuch. 94+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

96
/100

Suckling über: Riesling Jungfer Kabinett Große Lage

-- Suckling: A super-focused and vibrant riesling Kabinett with a dangerous amount of lemony, herbal and wet-stone energy. You could power entire towns with this! Laser-beam straightness and clarity, the finish samurai-sword sharp. From organically grown grapes. Drink or hold. Screw cap. 96/100

Mein Winzer

Weingut Prinz

Innerhalb weniger Jahre hat sich Prinz mit seinem hohen Qualitätsanspruch und dieser geradlinigen Rieslingstilistik mittlerweile in der absoluten Spitzenliga des Rheingaus etabliert. Ursprünglich war Weinbau nur ein Hobby für Fred Prinz. Wie in vielen Familien der Gegend, bewirtschaftete auch seine...