
Weingut Max Ferd. Richter: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett 2023
100
- 2
- Riesling 100%
- 5
- weiß, süß
- 8,0% Vol.
- Trinkreife: 2026–2048
- Verpackt in: 6er
- 9
- leicht süss
- mineralisch
- leicht & frisch
- 3
- Lobenberg: 94+/100
- Galloni: 93/100
- Mosel Fine Wines: 93/100
- Suckling: 93/100
- 6
- Deutschland, Mosel Saar Ruwer
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Weingut Max Ferd. Richter, Hauptstraße 37/85, 54486 Mülheim/Mosel, DEUTSCHLAND

Heiner Lobenberg über:
Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett 2023
/100
Lobenberg: Von der Balance und der Säurefrische ist der Jahrgang vergleichbar mit 2015 oder 2012, auch mit 1996 sagt Papa Dr. Richter. Hohe Extraktwerte und sehr hohe Weinsäureanteile. Mittelhohe Mostgewichte, aber sehr reifes Lesegut. Eine sehr besondere Lage, die ich auch vor kurzem erst besser kennenlernen durfte, dabei sitzt sie am gegenüberliegenden Moselufer des Grand Cru Gürtels der Brauneberger Juffer und Juffer-Sonnenuhr, auf der Mülheimer Seite. Dass sie weniger bekannt ist, liegt nur daran, dass sie nur wenige Hektar groß und ein Quasi-Monopol der Familie Richter ist. Die Nase ist hier etwas anders und der Wein fällt insgesamt ein bisschen aus der Reihe der klassischen Mittelmosel, denn die Südlage hat einen deutlich quartzhaltigen Boden und nur wenig Grauschiefer. 2023 hat krachend gute Kabinette hervorgebracht! Denn es ist reif, dennoch sehr vibrierend und saftig, mit brillanter, viriler Säurespur. Die Säure ist gar nicht so weit von 2021 entfernt, aber wir haben klar mehr Druck, mehr Konzentration. Der Elisenberg ist immer etwas kühler als Brauneberg, dazu umwaldet. Der Wein hat analytisch die höchste Säure bei Richter, aber durch den Quartz kommt es so gepuffert und geschmeidig, wirkt immer etwas runder. Die Frucht ist saftig, viel warme Zitrusfrucht, Grapefruit, Johannisbeere und Himbeere. Balanciert, cremig und frisch. Was für ein schickes Kabinettjahr, weil es feinfruchtig, druckvoll und verspielt ist, aber dennoch so viel Vibration hat. Ein paar weiße Blüten dazu. Einfach schön. 94+/100
Jahrgangsbericht
Der Winter 2022 auf 2023 brachte endlich, wovon wir in den letzten Jahren oft zu wenig hatten: Niederschlag. Dank Regen satt, waren die Wasserreserven nach dem viel zu trockenen 2022 endlich wieder gut gefüllt, was den Reben einen vitalen Start ins Frühjahr eröffnete. Nahezu keine Frostschäden und paradiesisches Wetter begleiteten eine tolle Austriebs- und Blütezeit, die die Winzerherzen höherschlagen ließ. Es folgte, woran wir uns – mit Ausnahme von 2021 – bereits gewöhnt haben: ein heißer und (zu) trockener Sommer. An den kargsten Standorten gab es wie im Vorjahr etwas Trockenstress. Die älteren Reben kamen aber aufgrund der satten Winterniederschläge glimpflich und sehr gesund durch den provençalischen Frühsommer. Nichtsdestotrotz hätte 2023 eine mittlere Katastrophe werden können, wenn die Trockenheit bis zur Lese so durchgepowert hätte, doch ausgerechnet der sonnenverwöhnte August brachte die Kehrtwende auf den Hacken, denn es war der regenreichste August seit langem. Ab Anfang/Mitte September – gerade recht zur Lesezeit – machte das Wetter vielerorts erneut eine Kehrtwende und schwenkte zurück zu sonnig-warmen, trockenen Verhältnissen. Die bereits kühleren Nächte ermöglichten eine hocharomatische Ausreifung, die 2023 diese gewaltige Fruchtstärke und kühle Brillanz beschert hat. Tatsächlich sahen die Trauben mancherorts aus wie von einem anderen Stern: goldgelb, hochreif und voll praller Energie und Saft. Ob 2023 wirklich DAS Jahr der Jahre ist, steht natürlich noch in den Sternen, aber die Vorzeichen sind mehr als grandios… es ist aus mehreren Gründen der faszinierendste Jahrgang der letzten Jahre. Kein Jahr zuvor war in der Vegetationsperiode so »sonnig« UND so »nass« zugleich. Also doch kein reines (Wein-)Wunder, dass 2023 diese wundervolle geschmackliche Mischung zwischen den aromatisch-dichten 2018ern und 2019ern, sowie den rassig-kühlen 2012ern und 2013ern ist. Warme, satte Agrumenfrucht ohne Ende, von Grapefruit bis Quitte ist alles dabei – und darunterliegend immer wieder dieser mitreißende Speichelturbo. Die Weine haben mehr Dichte als in 2020, eine höhere Reife als in 2021 und mehr Geschmeidigkeit als in 2022 – deshalb gefällt mir der Jahrgang beim Riesling in der Breite bisher auch besser als seine Vorgänger. 2023 kann sowohl 2021er Riesling-Freaks als auch Fans des runderen 2018 abholen. Die Einzigartigkeit der 2023er Rieslinge liegt im Akkord aus beeindruckender Dichte, die selten schwer wirkt, glasklarem Terroircharakter und einem Trinkfluss für die Götter. Die höhere Wasserverfügbarkeit der Reben hat vielen Weinen einen schwer in Worte zu fassenden »Fluss« verliehen. Die Besten sind so reich und geschmeidig, dennoch nie fett oder überwältigend, immer freudvoll und saftig. Vor allem im direkten Vergleich mit dem phenolisch-festeren und etwas kargeren Vorjahr 2022, ist das ein Quantensprung in Richtung früher Trinkbarkeit und Gourmetfaktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 sogar bei den großen Weinen für eine längere Zeit offen und zugänglich bleibt. Das gibt dem Jahr potenziell ein riesiges Trinkfenster, denn dank tiefer pH-Werte und großer Balance ist das allemal auch ein Jahrgang für den Keller. In der Spitze sind die 2023er buddhistische Rieslinge. Keines der letzten drei Jahre hatte ein so stimmiges Gesamtbild aus expressiver Frucht, samtig-dichter Textur und perfekt reifen Säuren. 2023 fließt einfach – Hedonismus pur!

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Galloni über: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett
-- Galloni: The 2023 Riesling Elisenberger Kabinett, a monopole for the Richters, comes from a site straddling the communes of Mülheim and Veldenz on quartzite with some alluvial deposits. The family has owned it since 1813, when a Richter ancestor bribed Napoleon with 3,000 Taler to spare Mülheim. The nose offers a touch of red gooseberry and subtle smoke, while the palate holds exquisite blood orange and tangerine flavors, boosted by subtle sweetness on the light body.
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Mosel Fine Wines über: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett
-- Mosel Fine Wines: The 2023er Elisenberger Riesling Kabinett, as it is referred to on the consumer label, was made from fruit picked at 81° Oechsle in the area around the sundial and in the upper part of the vineyard and was fermented down to fruity-styled levels of residual sugar (44 g/l). This offers a beautiful nose of strawberry, white pepper, whipped cream, herbs, and spices. The wine is beautifully playful and elegant on the palate where passion fruit mingles with tart minerals and fine herbal elements. The wine is beautifully juicy and playful in the finish. This is a beautiful Kabinett in the making. 2033-2043

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Suckling über: Riesling Veldenzer Elisenberg Kabinett
-- Suckling: This Mosel Kabinett is very sleek and racy, with striking aromas of lime zest and cassis, Light-bodied with acidity that feels as if sparks are jumping around inside your mouth, pushing the touch of grape sweetness way into the background. I love this originality, but some may find it a bit challenging. From a unique site with quartzitic soil. Drink or hold.
Weingut Max Ferd. Richter
Mosel-Riesling - seit 1680! Viele Betriebe rühmen sich mit Historie und Tradition, aber nur bei wenigen ist es so zutreffend wie bei Max Ferd. Richter. Ein Familienbetrieb in zehnter Generation, der seit 1880 einen der größten und umfangreichsten Fasskeller der Mosel besitzt. Knapp 20 Hektar in den...