Vollenweider: Riesling Goldgrube Aurum 2007

Lobenberg: Der 2007er ist ein bisschen eine Herzensangelegenheit, denn es war der allererste trocken durchgegorene Wein von Daniel Vollenweider, der 2022 viel zu früh verstorben ist. Der Wein wurde 2025 von seinem Nachfolger Moritz Hoffmann aus der Schatzkammer für uns freigegeben. Aurum bedeutet im Grunde: Das Gold aus der Goldgrube. Es gibt nur 300 Liter von diesem Wein aus weit über 100 Jahre alten, wurzelechten Reben. Der Wein ist spontan und trocken durchgegoren, hat aber noch einige Gramm Restzucker. Das ist Mosel alter Schule, mit einem Hauch Botrytis drin, somit entfaltet er ein exotisches Feuerwerk schon in der Nase. Wuchtige gelbe Birne, Weinbergpfirsich, geröstete Ananas und etwas Melone. Jetzt sind wir wieder bei dieser ganz feinen Birne mit schicken Bitterstoffen hintenraus. Druckvoll und reich im Mund, ein satter Riesling, der ein bisschen in Richtung Elsass schielt in seiner Auslegung, man könnte auch sagen wie ein Chenin Blanc von der Loire. Das ist ein kraftvolles Elixier, das in einem tollen Trinkfenster angekommen ist und zum Beispiel Wildgerichte hervorragend begleitet. Und er hält für Minuten an. Aber bitte, jeder Trinker muss wissen: Das ist richtiger und rarer Freakstoff. Nicht Freak in anstrengend, sondern Freak in sich darauf einlassen könnend, das ist schon ein anderer Stil als er heute bei Vollenweider gepflegt wird. Und als erster trockener Wein der Domaine auch ein sehr interessantes Sammlerstück für Vollenweider-Fans.