Lobenberg: Die Trauben aus dieser Lage sind immer extrem kleinbeerig. Ein sehr, sehr alter Weinberg. Einige Reben sind über 70 Jahre, manche über ein Jahrhundert. Tonreicher Boden, eher etwas flachgründig. Das Spannende ist allerdings, dass es hier zwei Expositionen gibt, weil die Lage einen Knick hat. Südseite und Nordseite. Die Lage wird entsprechend meist in mehreren Durchgängen gelesen. Der Südpart ist eine der frühsten Parzellen bei der Ernte, der Nordpart eine der letzten. Der Weinberg deckt also die volle Breite der Lese ab. Man hat also drei total unterschiedliche Moste aus der Lage. Kellermeister Julien Desplans scherzt, dass dies also sowohl eine Einzellage als auch ein Blend ist, weil die Teile so unterschiedlich sind. Knackige, leicht ins grünliche changierende Frucht, Quitte, Limettenzeste, grüner Apfel, Apfelblüte, leicht verspielt werdend. Der Mund hat sowohl pikante Frische aus Zitrus, eine leichte Schärfe aus Ingwer und Salz, als auch eine feine Cremigkeit und Rundheit in der Mitte. Im furiosen Finale domineirt aber vor allem das Salz. Ein superspannender Wein mit einem atemberaubendem Gerbstoffbiss im Nachhall. Der Wein wird ewig halten! 95-96+/100