Lobenberg: Die Trauben aus dieser Lage sind immer extrem kleinbeerig. Ein sehr, sehr alter Weinberg. Einige Reben sind über 70 Jahre, manche über ein Jahrhundert. Tonreicher Boden, eher etwas flachgründig. Das Spannende ist allerdings, dass es hier zwei Expositionen gibt, weil die Lage einen Knick hat. Südseite und Nordseite. Die Lage wird entsprechend meist in mehreren Durchgängen gelesen. Der Südpart ist eine der frühesten Parzellen bei der Ernte, der Nordpart eine der letzten. Der Weinberg deckt also die volle Breite der Lese ab. Man hat also drei total unterschiedliche Moste aus der Lage. Kellermeister Julien Desplans scherzt, dass dies also sowohl eine Einzellage als auch ein Blend ist, weil die Teile so unterschiedlich sind. Die Nase ist irre! Hohe reduktive Spannung, Graphit, Kalkstaub, fast nur Gestein, langsam kommt etwas weiße Frucht, dann aber wieder Rauch und Regen auf Asphalt, wir bleiben also nahezu fruchtfrei. Pikante Schärfe im Mund noch mehr als in der Nase. Der Mund hat sowohl pikante Frische aus Zitrus, eine leichte Schärfe aus Ingwer und Salz, als auch eine feine Cremigkeit und Rundheit in der Mitte. Im furiosen Finale dominiert aber vor allem das Salz. Ein wahnsinnig mineralischer Wein, das passt 2024 umso mehr.