Lobenberg: Aus alten, zum Teil wurzelechten Rebbergen. Würzig und kühl, bereits im Duft seine Herkunft aus Chiles kühlster und bester Weinregion Maule aufzeigend. Extrem focussiert und geradeaus, man meint einen superben Haut Medoc im Glas zu haben oder gar einen Saint Julien. Kompakt, voll und sehr würzig, dicht und kraftvoll, aber ohne überflüssiges Fett. Am Gaumen weit mehr urwüchsig, wild und einzigartig individuell als charmant. Das darf er aber auch mit seiner immensen roten Frucht. Burschikos, aber keinesfalls Trinkfreude vermissen lassend, kleidet er den Gaumen aus. Der Gerbstoff treibt ihn kraftvoll nach vorne. Brombeeren, Schoko, Pflaume, etwas Tabak, Gewürze und Johannisbeere richten sich im Abgang mächtig auf. Ein Genuss für puristische Cabernet-Liebhaber, so wird man vermuten dürfen, aber auch für all jene, die schon immer nach ehrlicher Kraft und frisch-betörender Frucht geschmachtet haben. Feine Süße, animiert zum Trinken. 91-92/100