Michael Teschke: Sylvaner Mission trocken 2016

Michael Teschke: Sylvaner Mission trocken 2016

97–98
100
2
Silvaner 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2041
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98/100
Gerstl: 20/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sylvaner Mission trocken 2016

97–98
/100

Lobenberg: Der Ertrag für die Mission ist klein und besteht, wie Michel Teschke es selbst beschreibt, aus „goldgelben Trauben mit wunderschönen Sommersprossen“. Es folgt eine 72-stündige Maischestandzeit mit Rappen. Michel muss seine Kelter erst umbauen, um solch kleine Menge überhaupt zu pressen. 8 Stunden brauchen diese Sylvanertrauben. Ausbau im 70 Jahre alten Halbstückfass. So einen Sylvaner haben Sie noch nie probiert. Das ist mit einem Anspruch vinifiziert, mit dem man Weine dieser Rebsorte kaum noch findet. So müssen alte Weine vom Castell’schen in den 60ern geschmeckt haben. Der Sylvaner leuchtet grüngolden im Glas, leichte Trübung. Er ist nur minimal geschwefelt, schmeckt und riecht aber so puristisch und klar, dass man meint, hier wurde auf Sulfite verzichtet. Ich rieche gelbe Kiwi, Kreidestaub, Birnenschale und etwas Reduktion. Am Gaumen grüne Banane, frisch aufgeschnittener Apfel und Pfirsich. Das alles begleitet von einer Wahnsinns-Säure und animierend schleichender Bitterkeit. Monumental, aber nicht brachial, schwebend, so wie die dichterischen Verse von Michael Teschke. Ein philosophischer Sylvaner, der jetzt die Frage nach der gesicherten Zukunft nicht stellt, aber doch zumindest ankratzt. Wann trinken? Man muss dem Wein schon Zeit geben, man schmeckt so viel Potenzial. 10 Jahre oder gar 20? Gut denkbar. Aber dieser große Wein verlangt auch große Aufmerksamkeit. Ein Mann hatte eine Vision. Den großartigsten Sylvaner Deutschlands und der Welt. Vision erfasst, Mission erfüllt. Mit Ziereisens Gutedel 10 Hoch 4 wohl eines der größten Unikate der Weinwelt und einer der weltbesten Weißweine jenseits des Mainstreams. 97-98/100

20
/20

Gerstl über: Sylvaner Mission trocken

-- Gerstl: Ich geniesse diesen Duft und frage mich, warum der mich dermaßen fasziniert, woher kommt die Gänsehaut auf meinem Rücken? Ist es die sprichwörtliche Mineralität, die sublime Frucht, oder ist es dieses unglaubliche Stahlen, dieser herzerfrischend fröhliche Auftritt mit den superraffinierten, floralen Variationen? Klar, es ist die Verbindung aus allem. Das ist der Duft einer Weinlegende, ein Parfüm, das sinnlicher nicht sein könnte. Die Konzentration ist enorm, eine absolut himmlische Aromensymphonie, der fährt so richtig ein. Das ist gleichzeitig einer der feinsten, zartesten, filigransten Weine, die ich kenne und ein aromatisches Meisterwerk der Sonderklasse; eine Weinschönheit, wie man sie mit Worten kaum beschreiben kann. Das ist fraglos einer der ganz großen Weine dieser Welt, und sowieso der mit Abstand grösste Sylvaner, den ich kenne. Dass ein Sylvaner überhaupt nur annährend eine solche Klasse aufweisen kann, hätte ich niemals für möglich gehalten, bevor ich Michel Teschke kennenlernte. 20/20

Sylvaner Mission trocken 2016