Los Pasitos Baboso Negro 2022

Suertes del Marques: Los Pasitos Baboso Negro 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Baboso Negro 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2035
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
strukturiert
tanninreich
saftig
3
Lobenberg: 96+/100
Parker: 94/100
6
Spanien, Kanaren, Teneriffa
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Los Pasitos Baboso Negro 2022

96+
/100

Lobenberg: Eine skurille Rebsorte in fast 500 Metern Höhe gepflanzt. Früh gelesen, deshalb absichtlich ultrafrisch, was auch noch mal von der spontanen 100% Ganztraubenvergärung unterstrichen wird. Helles Rot, viel Feuerstein in Nadse und Mund, fast witzig scharfe Säurestruktur im Mund. Rote Zitrone mit Piement-Pfeffer und Chilli, dazu vegetabile Noten und langer Nachhall. Man glaubt es kaum, aber der Wein macht richtig Spaß, ist aber nur was für Nonkonformisten. 96+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

94
/100

Parker über: Los Pasitos Baboso Negro

-- Parker: The 2022 Los Pasitos is a single-vineyard Baboso Negro (the variety known as Alfrocheiro Preto in Portugal) with 5% Vijariego Negro (Sumoll) from young vines planted at a density of 6,000 vines per hectare on clay-rich soils at 380 to 440 meters above sea level and pruned in a cordon de Royat way. It fermented with 100% full clusters in open-top plastic bins with indigenous yeasts and had 14 days of maceration. It matured in used 500-liter oak barrels for 10 months. It has contained ripeness at 12.4% alcohol and balancing acidity. Despite everything, this feels riper than the 2021, but even when the grapes are riper, the acidity is still extremely high. The palate reveals abundant, slightly dusty tannins. 1,300 bottles produced. It was bottled in September 2023. 94/100

Mein Winzer

Suertes del Marqués

Suertes del Marqués ist ein kleines und im Grunde noch blutjunges Familienweingut. 2006 begannen sie ihre Weine selbst abzufüllen. Davor haben Sie den Wein als Zulieferer für andere Kellereien geliefert.

Los Pasitos Baboso Negro 2022