Lobenberg: Dieser Wein stammt aus alten Reben von drei großen Lagen. Theoretisch wäre es also möglich hier durchaus das ein oder andere GG zu ergänzen. Aber man fasst ihn zusammen, betrachtet ihn intern als GG, aber nach außen hin ist er einfach ein Gutswein. Meiner Meinung nach ist er der ideale Zweitwein eines Großen Gewächses. Der so nah dran ist. Noch näher als der Eierfels bei Diel. Hier sind wir schon in der Oberklasse. Meines Erachtens auf der Ebene der Zweitweine von Tim Fröhlich. Dieser Von den Steinterrassen steht absolut allein für sich. Der Wein bringt unglaublichen Druck am Gaumen ohne aber über hohen Alkohol oder Fett zu kommen, sondern über die Eleganz, die Extraktsüße und die Saftigkeit. Immense Länge. Er wächst auf drei verschiedenen Böden. Carbonschiefer, Rotschiefer und Vulkanboden. Sehr lang, sehr mineralisch, sehr salzig und trotzdem warme Frucht. Da hilft ihm natürlich 2017. 2016 hat ihm die wahnsinnige Eleganz geholfen. Der Wein ist je zur Hälfte im Stahl und im Holz ausgebaut. Ich finde den 2017er, anders als den irre schicken 2016er, deutlich pikanter, dafür weniger stylisch, final finde ich ihn gleichwertig. Und mit dieser etwas lauteren Frucht und der zumindest vordergründigen hohen Mineralität und Schärfe sehr pikant rüberkommend. Letztlich bewerte ich 2016 und 2017 bei unterschiedlichem Charakter dann gleich. 95-96/100