Lobenberg: Eine kleine Parzelle von 2 Hektar, aber reinsortig bepflanzt mit französischen Klonen. Gepfropft, verschiedene Unterlagsreben, verschiedene burgundische Klone, also im Grunde müsste der Wein Pinot Noir heißen und nicht Spätburgunder. Das zeigt sich auch ganz deutlich in Nase und Mund. Wir sind hier ganz klar auf der Kirschseite, also ein bisschen Maulbeere, Cassis, auch rote Johannisbeere, schöne reife schwarzfruchtige Noten, Kirsche, ein bisschen Rauch. Die Weine werden per spontaner Vergärung im Edelstahl mit 20% Rappenanteil fermentiert. Diese Frische der Rappen zeigt sich auch im Mund, das ist ein ganz deutlicher Burgundertouch. Diesen Wein würde man blind nie auf Deutschland tippen. Die Länge im Mund, die Schwarzkirsche mit dieser getoasteten Brombeere/Maulbeere/Cassisunterlage ist wirklich verblüffend. Das Ganze aber hochelegant, geschmeidig, ungemein lecker, ein wunderschöner Pinot Noir aus dem Rheingau, der dem wunderschön eleganten Pinot Noir von J.B. Becker meines Erachtens in nichts nachsteht, sondern eher noch durch seine stärkere burgundische Ausrichtung mit etwas mehr Fülle leicht im Vorteil ist. 93+/100