Lobenberg: Sehr feine Spätburgunder-Nase mit getrockneten und frischen Kirschen, Walderdbeere, Unterholz, frisch geriebener Kümmel, Süßholz und grünes Zigarrendeckblatt. Er zeigt schon klar tertiäre Reifenoten, wirkt aber noch immer sehr lebhaft und keineswegs müde. Das Holz ist schön abgeschmolzen, gibt waldige Aromen hinzu. Im Mund eine feinsäuerliche Rotfruchtigkeit, Johannisbeere mitsamt Grün, Waldbeeren, herbsaftig, griffige Tannine, die dem Wein einen jugendlichen Auftritt geben. Tolle Säure! Natürlich hat er nicht ganz die Fleischigkeit und den Druck eines Burgunders aus 2002, es ist kühler, schlanker, kerniger, grünblättriger. Ein ganz klassischer deutscher Spätburgunder, der noch richtig satt im Glas steht – und das mit 20 Jahren. Ein spannender Wein in voller Trinkreife. 95/100