Lobenberg: Die Anlagen wurden umgestellt und teilweise neu gepflanzt. Wir sind hier inzwischen bei 90% Bestockung mit französischen Selection-Massale-Reben. Die deutschen Ursprungsreben wurden im Laufe der Jahre und Jahrzehnte immer mehr ersetzt. Hier liegt der Rappenanteil bei selektierten und später hinzugegebenen 20%, in Jahren wie 2015 und 2016 lag der Anteil auch mal bei 50% und mehr, aber die zarte Struktur des Jahrgangs 2017 hat eine sehr vorsichtige Vinifikation geboten. Auch die Fermentation verlief deutlich vorsichtiger und zurückhaltender in 2017, weniger Unterstoßen und weniger Überspülen des Mostes. Die Alten Reben kommen natürlich immer etwas intensiver rüber als der Malterdinger, deutlich mehr Sauerkirsche in der Nase, auch Schlehe, zarte Üppigkeit der Frucht und feine Süße zeigend. Hier sind die Rappen dann ganz leichter spürbar in Form von dunkler Würze, dann kommt Schwarzkirsche, es wird dunkelbeerig, Brombeeranklänge, Blaubeere, Holunder und ein wenig Minze. Auch im Mund Holundersaft mit schwarzer Kirsche, dann kommt Brombeere und Maulbeere, sogar ein wenig Cassis, ein Touch Rappen- und Eichenwürzigkeit gesellt sich dazu. Große Länge, hohe Intensität, aber wenig Fett, große Harmonie zeigend, sehr filigran und geschliffen, einfach unglaublich zart und schlank. Aber sehr charakterstark in der schwarzen Frucht, Veilchen und Lakritze kommen hinzu, aber immer tänzelnd und ultrafein bleibend. 96-97/100