Lobenberg: Soldera-typische transparent-ziegelrote Farbe, erweckt den Anschein einer extrem zurückhaltenden Extraktion. Doch die Nase ist so intensiv, aromatisch, komplex und fein, dass es einfach überwältigend schön ist. Dieser Wein spielt Spielchen mit den Sinnen, aber im Endeffekt passt alles wie auf magische Weise zusammen. Wir haben Hagebutte, Sauerkirsche, süße Kirsche, Rosenblätter, Sandelholz, Asche, süß gerösteten und frischen Tabak, ätherische Kräuter, Salbei und trockener Thymian, alles dicht verwoben, vielschichtig, elegant und einfach ganz herrlich. Frisch, reif, rassig und funky zugleich in überirdischer Harmonie vereint. Zarte, sanfte, fast schwebende Fruchtanmutung, wilde Waldbeeren, süße Kirsche, Granatapfel, süße Tabakblätter, Süßholz, wie aus einem Guss gewoben und in einen fokussierten, präzisen Fruchtausdruck kanalisiert. Auf der anderen Seite haben wir eine einnehmende Wärme in der balsamischen roten Frucht, die von zarter Säure und feinsten Tanninen umschlungen in einen strahlenden Kern aus asiatischen Gewürzen, Minze und Lakritze getragen wird. Während der gesamten Zeit hat man niemals das Gefühl, der Wein hätte Gewicht oder eine Schwere am Gaumen. Niemand weiß so ganz genau was in den letzten Jahren im Weingut vor sich ging, die Erträge schwankten enorm, waren teilweise winzig klein. Man munkelt es gäbe vom 2013er Case Basse weniger als 130 Hektoliter und der Wein ist aus manisch selektionierten Trauben gekeltert worden, deren Reben kaum mehr geschnitten worden waren. Aber egal. dieser Case Basse ist herzerwärmend, zartschmelzend, ätherisch und mit einer einnehmenden Süße im Kern wie ein 2002er Burgunder ausgestattet. Ganz großes Kino und ein würdiges Denkmal für den schon zu Lebzeiten legendär gewesenen Gianfranco Soldera. Ein unvergleichlicher Charakterkopf und dieser Case Basse ist der Ausdruck seiner Laissez-faire-Mentalität at it’s best. 100/100