Lobenberg: Zur Petershöhle haben die Seckinger Brüder eine ganz besondere, persönliche Verbindung. Jahrelang waren die hochgelegenen Terrassen dieser Lage komplett in Vergessenheit geraten, bis sich ihr Vater vor über 30 Jahren dazu entschloss, die obere Petershöhle aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und zu rekultivieren. Dornröschenschlaf im wahrsten Sinne, denn hier war eigentlich alles verwildert, viel dorniges Gestrüpp in unbefahrbarem Terrain mitten im Wald. Reine Handarbeit. Dementsprechend ist hier viel Schweiß und auch der ein oder andere Tropfen Blut geflossen. Jahrzehntelanger Aufwand, der sich gelohnt hat, denn das Terroir ist hier sehr besonders: Sehr karger, eisenhaltiger, roter Buntsandstein und ein besonders kühles, vom Wald geprägtes Mikroklima. Um diese Säurestruktur besser einzubinden, wurde hier eine Maischestandzeit von einigen Tagen durchgeführt. Anschließend spontan im gebrauchten Tonneau vergoren und ausgebaut. Was für ein Ereignis das schon in der Nase ist! Der 22er ist zunächst mal Weinbergspfirisch in Reinform. Wunderbar fein und duftig. Dann kommen florale Akzente durch. Diese hohe Spannung mit ultraklarer, fast etwas metallisch wirkender Mineralität ist aber auch hier im 22er der Taktgeber. Rauchige Reduktion, Eisen, rote Erde, Apfel und Quitte. Am Gaumen dann mit ordentlich Schub. Weiße Johannisbeere, Blutorange, auch Apfel. Vibrierender, lebhafter Säurekern mit herber Bitterkeit und feiner Phenolik. Lang und druckvoll mit unfassbarer Präzision, guter Gerbstoffgrip, dabei aber auch delikat und durchaus saftig in der dezenten Frucht. Ein geniales, pfälzer Unikat von diesem spannenden Terroir. 96+/100