Lobenberg: Zur Petershöhle haben die Seckinger Brüder eine ganz besondere, persönliche Verbindung. Jahrelang waren die hochgelegenen Terrassen dieser Lage komplett in Vergessenheit geraten, bis sich ihr Vater vor über 30 Jahren dazu entschloss, die obere Petershöhle aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und zu rekultivieren. Dornröschenschlaf im wahrsten Sinne, denn hier war eigentlich alles verwildert, viel dorniges Gestrüpp in unbefahrbarem Terrain mitten im Wald. Reine Handarbeit. Dementsprechend ist hier viel Schweiß und auch der ein oder andere Tropfen Blut geflossen. Jahrzehntelanger Aufwand, der sich gelohnt hat, denn das Terroir ist hier sehr besonders: Sehr karger, eisenhaltiger, roter Buntsandstein und ein besonders kühles, vom Wald geprägtes Mikroklima. Dadurch hatte man im kühlen Jahrgang 2021 rekordverdächtige Säurewerte. Um diese Säurestruktur besser einzubinden, wurde hier eine Maischestandzeit von vier Tagen durchgeführt. Anschließend spontan im gebrauchten Tonneau vergoren und ausgebaut. Die Nase wirkt zunächst noch recht verschlossen, der braucht so jung erstmal ordentlich Luft! Reduktive Spannkraft aus herber Steinigkeit, Graphit, Eisen, ein in der Ferne entfachtes Streichholz weht auch mit. Dann schälen sich so langsam auch rotfruchtige Nuancen heraus. Roter Pfirsich, Apfel und Blutorange, floral und kräutrig akzentuiert. Am Gaumen dann mit ordentlich Schub aus geballter Zitrusfrucht. Vibrierende, lebhafte Säurefrische mit herber Bitterkeit und feiner Phenolik. Lang und druckvoll mit unfassbarer Präzision, guter Gerbstoffgrip, dabei aber auch delikat und durchaus saftig in der dezenten Frucht. Ein geniales, pfälzer Unikat von diesem spannenden Terroir. 96+/100