Lobenberg: Der Herrgottsacker ist eine der bekanntesten Deidesheimer Lagen und flächenmäßig eine der größten, weshalb die Terroirs innerhalb der Lage entsprechend sehr verschieden sind. Die Seckingers haben fünf verschiedene Parzellen, wovon drei am Wald in der Nähe des Forster Musenhangs liegen und zwei Parzellen im historischen Kernstück des Herrgottsackers, geprägt von gelbem und rötlichem Kalk. Die Waldlagen sind sehr kühl, die mittleren Parzellen können sehr warm werden. Dementsprechend muss in den jeweiligen Terroirs auch unterschiedlich gearbeitet werden. Heißt: Ganztraubenpressung der Kernlage für eine möglichst klare und präzise Art und Maischestandzeit der Randlagen, wodurch die Säuren etwas abgemildert werden. So kann man hier immer schön mit der perfekten Balance spielen, je nachdem, was der Jahrgang hergibt. Spontan vergoren und ausgebaut im Doppelstückfass. Sehr schöne, fruchtoffene Nase. Gelber Apfel, reife Zitrone, ein Hauch Ananas. Auch grüne Trauben, Limette, leicht erdige Noten und vor allem florale Akzente von weißen Blüten sind mit im Spiel. Am Gaumen wunderbar saftig und animierend. Volle, reife Frucht, dazu die präsente aber total reife und geschliffene Säurestruktur. Dezente Phenolik bringt nochmal mehr Textur ins Spiel. Schöne Komplexität, aber dabei nicht zu kompliziert. Ein sehr schicker, wirklich »pälzischer« Lagenwein von Seckinger und ein optimaler Einstieg. 94+/100