Lobenberg: Dieser Sekt stammt aus der Lage Petershöhle, trägt aber nur ganz schlicht den Titel »Pinot Rosé« – echtes Statement mit feinstem Understatement. Nach dem Dion nun ein ernstzunehmender, textural tiefgründiger Rosé-Sekt, der zeigt, was möglich ist, wenn man Geduld, Herkunft und Handwerk zusammendenkt. 100 Prozent Spätburgunder, zwei Jahre im großen Holz, 2019 auf die Flasche gebracht, degorgiert im März 2025. Gerade einmal 2.400 Flaschen Gesamtproduktion. Die Nase startet angenehm zart, ja fast fragil. Aber was da an Tiefe durchkommt, ist beeindruckend: reife Sauerkirsche, ein Hauch Blutorange, Grapefruitschale, Himbeercreme und ganz feine Hefeanklänge, wie frisch gebuttertes Brioche mit einem Hauch Zitronenabrieb. Alles sehr dezent, sehr präzise und kristallklar – nichts wird laut, aber alles ist da. Keine aufgesetzte Frucht, sondern innere Ruhe und leise Komplexität. Am Gaumen dann richtig zupackend mit ordentlich Grip, wow! Die feine Perlage schiebt alles nach vorn, das Holz gibt Struktur, kaum Aromatik. Die Dosage von gerade einmal 3 Gramm ist fast nicht spürbar, so trocken, so geradlinig läuft das. Viel Grapefruit, ein Touch Waldbeere, aber vor allem diese karge, mineralische Art. Kreidiger Druck am Gaumen, feine Salzigkeit. Ein echter Textur-Sekt – das ist wohl das richtige Wort. Und ein authentischer Wein von Seckinger zugleich. Zwischen Saftigkeit und Geradlinigkeit, zwischen Frucht und Terroir. Ein bisschen Champagne-Mindset, aber eben mit Pfälzer Seele. Das ist tief, das ist ernsthaft, das ist auf den Punkt. Wirklich genial!