Lobenberg: Hier bei Koehler-Ruprecht finden wir dem Stil des Hauses entsprechend keine übermäßig expressive oder laute Scheurebe, sondern eine mit filigraner Nase. Die Handschrift von K-R passt eben auch zu den aromatischen Rebsorten wie Scheurebe oder Muskateller ganz hervorragend, da die Primärfrucht hier nie laut und kitschig ist, sondern immer fein und mit vornehmer Zurückhaltung. Wir haben hier zarte Anklänge von Aprikose, viel pinke Grapefruit und etwas Melone unterlegt von einem leicht rauchigen Schleier. Wie gesagt, hier springt einem nichts ins Gesicht, wir bleiben filigran. Im Mund rassig und schön trocken mit mundwässernder Saftigkeit. Der Fruchtausdruck steht im Einklang mit der kernigen, festen Struktur mit den leicht kreidigen Anklängen und feiner Mineralik und sorgt so für eine ausgewogene Balance. Saftige pinke Grapefruit und Orangenabrieb sind mit sanftem Nachdruck am Gaumen und kaum ist der feinfruchtige Nachhall ausgeklungen möchte man zum nächsten Schluck ansetzen. Das ist ein Wein mit wirklich großer Trinkfreude. 91+/100