Lobenberg: Dem Jahrgang so typisch entsprechend, so geradeaus in wunderschöner europäischer Frucht. Gar nichts Exotisches. Von der Aromatik her erinnert der Jahrgang Egon Müller ganz klar an 2011. Und jetzt im Nachhinein, wo ich die ganzen Weine durchprobiere, wird das immer deutlicher. Diese Opulenz in der unglaublich leckeren Frucht, das stimmt. Das ist nicht 2015, das ist 2011. Ein warmes Jahr. Und das war 2017 auch. Es zeigt einfach extrem leckere, opulente, präsente Frucht mit keine Botrytis. Diese Nase ist auf jeden Fall einfach nur schön. Nicht groß, nicht zum Niederknien, aber einfach nur schön. Apfel, Birne, sehr traubig, sehr präsent, ohne dabei fett zu sein. Sehr viel feiner als die Wiltinger Braune Kupp Spätlese. Im Mund kommt dann auch wieder nur diese europäische Frucht der warmen Jahre und der relativ sauberen Jahre. Wir haben auch hier keine Exotik, keine Maracuja oder Mango, sondern süße, reiche, gelbe Birne, gelber Apfel und klassisch Weintraube mit sehr schöner Länge, mit guter Frische, darin deutlich besser als 2011, mit großer Harmonie. Das passt gut zueinander. Wir sind auch bei dieser Spätlese nicht auf der Ebene von 2015 oder 2016, aber wir sind geschmacklich und aromatisch auf einem wunderbaren Level. Das Zeug ist einfach nur schön und lecker. Ein Wein für die ganz große Freude. 97-98+/100