Lobenberg: Die Nase ist verglichen mit dem Gutswein deutlich feiner, filigraner, verspielter. Auch hier liegen die Säurewerte um die 10 g/l. Der Restzucker liegt höher als im Gutswein. Unglaublich schöne, feine, ätherische Nase. Auch hier bleiben wir bei deutscher und europäischer Frucht. Weiße und gelbe Früchte, Wiesenblumen. Der Durchschnitt aller Fuder liegt bei 44 g Restzucker pro Liter. Auch dieser Wein kommt wie der Scharzhof-Gutswein ob seiner hohen Säure, seiner Kraft und seiner Dichte in der Süße äußerst moderat rüber. Gelbe Melone, Steinobst, Zitronengras, alles dicht und fein verwoben. Im Mund zugleich mehr Kraft und Dichte als der Gutswein und doch eine Feinheit auf einem höherem Level, so verspielt. Alles tanzt um die Intensität der Aromen. Lässt wieder die Augen zusammenziehen, der Speichelfluss steigt und trotzdem überwiegt die Harmonie über die im hohen Maß vorhandene Pikanz. Immenser Nachhall von intensiver gelber und weißer Frucht, ohne jedoch die Harmonie jemals in Frage zu stellen. Das ist ungewöhnlich leckerer Stoff für ein ganz langes Leben. Alles passt von der ersten Sekunde an. Man kann nur sagen: Ein raffinierter und zugleich wunderbarer, harmonischer, leckerer Wein. Und für Jahrzehnte! 95-97/100