Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb 2014

Egon Müller: Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb 2014

Limitiert

Zum Winzer

95–96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
9,0% Vol.
Trinkreife: 2015–2045
Verpackt in: 6er
9
sehr süss
exotisch & aromatisch
mineralisch
3
Lobenberg: 95–96/100
Gerstl: 18+/20
Gault Millau: 1. Platz
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb 2014

95–96
/100

Lobenberg: 2014 ist vom Reifeverlauf und von Aromatik und Stilistik am ehesten mit 2011 zu vergleichen. Leichte Anleihen noch bei 2012. Allerdings höhere Extraktwerte als in diesen beiden Jahren, da näher an 2013, jedoch nicht so laut und puristisch und extrem wie 2013. Die extrem frühe Reife der Trauben in 2011 und 2014 ähnelt sich. Hätte es nicht die großen Regenfälle im Oktober gegeben, wäre dies wie 2011 ein unsterblicher Jahrgang geworden, so durch die Ertragsverringerung immer noch hervorragend und eben völlig anders als die sehr viel zarteren 12 und 13. Die Erträge lagen hier 2014 bei bescheidenen 20hl pro Hektar, also ein Großteil wurde vorher ausgelesen bzw. hängen gelassen. Der Gärverlauf als Spontanvergärung verlief normal. Der Kabinett hat schon in der Nase ein deutliches Plus gegenüber dem QbA, zumal er zu 100% aus dem Scharzhofberg kommt und nicht wie die QbA auch zum Teil aus der Wiltinger Brauner Kupp. Dichte Fruchtaromatik, weiße und gelbe Frucht. Deutliche Schieferaromatik, weißer und schwarzer Pfeffer, feines Salz. Eine ganz leichte Exotik - auch hier sofort die Anleihe an den schmelzigen und extrem charmanten Jahrgang 2011. Dichte gelbe Frucht, Mango, Maracuja. Ganz helle Aprikose und Pfirsich, sogar ein wenig Nektarine, ins rötliche schimmernd. Erst im zweiten und dritten Nachverkosten kommt die wunderschöne Grapefruit durch und der Wein zeigt seine klar über der QbA liegende Klasse. Das ist schon etwas, was bei anderen auch in den besten Spätlesen nicht erreicht wird. Dicht und charmant, etwas feiner als der QbA, aber kein Quantensprung. Gleiche Thematik, nur ein bis zwei Punkte darüber. Hohe Ähnlichkeit aufweisend. Auch dies ein toller Wein. 95-96/100

18+
/20

Gerstl über: Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb

-- Gerstl: Das ist schlicht unglaublich, dieser Wein bringt mich immer wieder zum Staunen. Es gibt wohl auf der ganzen Welt keinen Wein, der – so wie dieser – den Spagat zwischen maximaler Leichtigkeit und maximaler Konzentration schafft. Da sind Aromem ohne Ende, sagenhaft vielschichtig und reich, unglaubliche Länge, und der Wein ist so sagenhaft leicht, er schwebt förmlich über den Gaumen. Selbstverständlich schmeckt er auch jetzt in der Fruchtphase köstlich, aber man sollte nicht allzu viele Flaschen jetzt schon trinken. Man sollte ihn ausreifen lassen um sein ganzes Potential geniessen zu können. 18+/20

Winzer über: Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb

-- Winzer: Es gab keinen Winter 2013/2014. Die kälteste Nacht war die des 27. November mit -5,3° C. Dezember, Januar und Februar warenüberdurchschnittlich warm bei etwa durchschnittlichem Niederschlag. Das Frühjahr begann sehr zeitig. März und April waren deutlich wärmer, sonniger und trockener als gewöhnlich. Am Ostermontag, dem 21. April, richtete ein Hagelsturm erheblichen Schaden vor allem im westlichen Teil des Scharzhofbergs an. Viele junge Triebe wurden von den Hagelkörnern einfach abgeschlagen. Der Mai war eher durchschnittlich, aber die Blüte begann dennoch um die Monatsmitte. Sonniges und trockenes Wetter ohne extreme Hitze bot beste Blütebedingungen im Juni, aber wegen der Hagelschäden zog sich diese bis zur Monatsmitte hin. Ende Juni standen die Weinberge hervorragend, aber im Juli änderte sich das Wetter grundlegend: es regnete viel, kaum ein Tag war ganz trocken und es war warm aber meist bedeckt. Die Bedingungen für Pilzkrankheiten waren ideal, dennochentschlossen wir uns, beim ökologischen Pflanzenschutz zu bleiben. In der Folge kam es hier und da zu Infektionen durch Peronospora und gegen Ende der Saison auch durch Schwarzfäule. Wir haben, je nach Parzelle, 6 – 8 mal gespritzt. Der August blieb regnerisch und obendrein wurde es kalt. Die Hoffnungen auf einen großen Jahrgang erhielten einen deutlichen Dämpfer. Im September besserte sich das Wetter, vor allem war es trocken. Nur am 20. September fiel nennenswerter Regen und Botrytis begann sich zu verbreiten. Im Allgemeinen wurde mit einer großen Ernte gerechnet, aber in unseren Weinbergen war die Menge nur durchschnittlich. Vielleicht haben die Kombination aus relativ geringem Ertrag und Verzicht auf systemischen Pflanzenschutz uns einen Reifevorsprung gebracht. Während der ersten Oktobertage war es nach Morgennebel sonnig und sehr warm. Die Traubenlese sollte am 6. beginnen, aber da der Wetterbericht, der bis dahin stabiles Hochdruckwetter versprach, plötzlich Regen ankündigte, begannen wir schon am Sonntag. Das schöne Wetter der vergangenen Woche hatte den Trauben einen gehörigen Reifeschub gegeben und wir ernteten einige der besten Parzellen in Scharzhofberg und Wiltinger braune Kupp bei fast idealen Zucker- und Säurewerten. Der Regen aber kam: Ab dem 7. Oktober fielen während dreier Tage etwa 70 mm und die Mostgewichte brachen um mehr als 10° ein. Besserung war nicht in Sicht, im Gegenteil, es war warm und die feuchtwarme Witterung begünstigte die Ausbreitung von Fäulnis. Wir lasen die Parzellen für den „Scharzhof“ teilweise im Regen. Erst nach dem 12. Oktober wurde es trocken und in dem Maße, wie das Wasser ablief und verdunstete, stiegen die Mostgewichte wieder. Die Wetterbesserung sollte nur von kurzer Dauer sein, und wir beeilten uns, die Lese abzuschließen. Am 16. Oktober brachten wir die letzten Trauben ein. Nie haben wir eine Traubenlese früher beendet. Ohne den Regen hätte 2014 ein ganz großer Jahrgang werden können, aber auch so sehen die Ergebnisse vielversprechend aus. Die Witterung im Herbst erinnert sehr an 2006, aber während wir damals trockenes Wetter abwarteten und eine sehr kleine Ernte mit vielen Spät-, Auslesen und sogar Trockenbeerenauslesen einbrachten, haben wir 2014 die Trauben gelesen, bevor sie komplett von Botrytis befallen waren. Mit 24 hl/ha ist die Menge zwar klein und abgesehen von einem kleinen Faß ScharzhofbergerAuslese Goldkapsel konnten wir keine Spitzenweine auslesen, aber Mostgewichte und Säurewerte sind hoch und es wird interessant sein, diese beiden Jahrgänge zu vergleichen.

1. Platz

Gault Millau über: Scharzhofberger Riesling Kabinett feinherb

-- Gault Millau: --Gault Millau: Bester Kabinett des Jahres im Gault Millau 2016. 93/100

Mein Winzer

Egon Müller

Die besten edelsüßen Rieslinge der Welt kommen von der Saar und der Mosel. Das Weingut Egon Müller steht allgemein anerkannt an der Spitze dieser kleinen Elite. Man muss keine weiteren Worte verlieren. Wer die hohen Preise der weltbesten Weine bezahlen will und kann, weiß warum diese Summe dennoch...