Lobenberg: Der Scharzhofberg profitiert in heißen Jahren immer ganz besonders, da er von Natur aus eine eher kühle Lage ist, der Boden ist durch unterirdische Quellenverläufe gut mit Wasser versorgt, darüber hinaus liegt er in einem Seitental das stetig von kühlen Abwinden durchzogen wird, gleichzeitig ist die Exposition der Reben zur Sonne allerdings perfekt. Diese Kombination aus kühlem Terroir und dennoch perfekter Sonnenexponiertheit macht die Besonderheit dieser Lage aus und gerade in den warmen Jahren ist das hier eigentlich die perfekte Lage. Diese Auslese geht häufig nur in die Versteigerung, 2018 gab es allerdings ausreichend Menge, sodass ausgewählte Händler jeweils eine kleine Partie bekommen konnten. Hier ist normalerweise häufig fast 100% botrytisiertes Traubenmaterial enthalten, in 2018 gab es allerdings nicht genug Botrytis, sodass es weniger als zwei Drittel sind. Die Die wenige Botrytis, die es in 2018 gab, war allerdings absolut clean, da es so trocken war, es gibt nichts Scharfes oder Pilziges, nur sauber am Stock eingetrocknete, total cleane Botrytis. Beinahe völlig auf europäischer, reintöniger Frucht laufend, reife Birne, reife Quitte, Pfirsich und Nektarine, nur ein kleiner Touch Passionsfrucht darunter, zarte Hefewürze, dicht, erhaben und cremig, nochmals feiner als die Auslese wirkend. Im Mund süße Mango, süßer Apfel, cremig und fein, süße Birne, aber nicht pappig, nur getragen, lang und dicht, unglaublich aromatisch, eine Salzladung dazu. Das ist 2018 eine ganz ausgesprochen feine Auslese Goldkapsel, wie es sie so nur in absoluten Ausnahmejahren geben kann, hier hat die Natur ein Finessenwunder ermöglicht, wie sie es nur selten tut. So filigran und auch hier mit dieser für 2018 so unerwarteten Frische, der unerwarteten Leichtigkeit des Seins, so hätte man das 2018 sicher nicht erwartet. Abschließend muss man feststellen: 2018 ist DER feine Jahrgang Egon Müllers. 100/100