Lobenberg: Über 6 bis 7 Wochen gelesen in vielen Durchgängen, extrem selektiv. Es wurde hier nur sehr wenig Schwefel während dem Ausbau eingesetzt. Verbleib bis April des Folgejahres auf der vollen Hefe, dann abgezogen. Der 1920 ist eine Cuvée aus den besten GG Partien aus Hipping, Pettenthal, Brudersberg, Zehnmorgen und Orbel. Also ein absoluter Flagship-Wein des Weingutes, Best of Große Gewächse sozusagen. Das Ganze zu einem kleinen Teil im Holz ausgebaut, aber überwiegend im Stahl. Ich bin sehr froh, dass man sich entschieden hat so einen neuen Wein zu machen, denn das Ergebnis im Glas kann sich wirklich sehen lassen. Obwohl der Kellermeister mit Sebastian Strub unverändert blieb, gibt es seit dem Wechsel hier im Weingut von Felix Peters zu Dirk Würtz stilistisch schon einige Veränderungen. Man geht mehr zur Frucht, vielleicht etwas weniger stylisch, mit deutlicher Betonung des Ausdrucks des Roten Hangs, diese gelbwürzige Frucht steht im Vordergrund. Schöne, dichte, hochcharmante, europäische Frucht, roter Apfel, gelbe Birne, roter Weinbergspfirsich, Orangenschale, Kumquat und Kurkuma, gelbwürzig, auch etwas Hefewürze darunter. Der Mund ist gelbfruchtig mit rotbeerigen Einschüben, Mandarine, Nektarine, erdig, verspielt, sehr lang, mit kräutriger Wärme, Rosenblätter, kandierter Ingwer. Die ganze Ausrichtung von Sankt Antony ist jetzt ein wenig ein anderer, es ist nichts Elitäres oder positiv Schräges wie bei Kai Schätzel, nicht extrem mineralisch wie Wittmann oder gar Keller. Frucht ist das Ziel und Frucht ist hier drin und großes Potenzial und Alterungsfähigkeit kommt hier beim 1920 auch dazu, für mich bisher der erste große Wein hier bei Sankt Antony dieses Jahr, aber Hipping konnte ich noch nicht probieren, da er noch blubbert. 97-100/100