Lobenberg: Syrah aus Sonoma ist im Grunde die einzig mögliche Variante, die einen schlanken und frischen, halbwegs rotfruchtig komplexen Rhone-artigen Wein mit Hochgenuss ermöglicht. Napa ist zu heiß, der Wein wird zu fett, zu australisch. Auf vulkanisch felsigem Boden hat David seine Syrah in den kühlsten Teil der Sonomaberge gepflanzt. Hier in der 'Petaluma-Schneise' zieht der kühle Wind und der Nebel vom Meer hoch. Eine Zugabe von bis zu 12% weißer Viognier macht sein Vorbild, Cote Rotie in der Nordrhone, ganz offensichtlich. Anders als beim Cabernet entrappt David nur zum Teil, fast ein Drittel wird unentrappt in die hölzernen Gärständer gegeben. Natürlich Spontanvergärung. Über zwei Jahre ist die spätere Ausbauzeit in 100% neuer französischer Eiche. Der Wein ist von ungeheurer Dichte und brilliert mit der jungen schwarzen und blauen Frucht, die zusammen mit der hier sehr präsenten Lakritze, Minze und Rauch auch so typisch in jungen Cote Roties ist. Das ist ein ziemlicher Knaller, aber total trocken und durchgegoren, nicht der Hauch von Marmelade, fast zu steinig puristisch im unendlichen und komplexen Finale. Toller Stoff, zum trinken und nicht zum anbeten, so soll es sein. 96-97/100