Lobenberg: Dieser Wein setzt sich aus Einzellagen zusammen, hauptsächlich aus Bischofsberg und Drachenstein, also Weine, die auch als Erste Lage gefüllt werden könnten, weil Johannes Leitz bewusst eine Top-Qualität in der gehobenen Basis zeigen möchte - er hat ja auch genügend Fläche mit inzwischen 60 Hektar. Die Vergärung erfolgt in diesem Wein schon spontan mit kultivierten Weingutshefen und nicht mit Hefen aus der Tüte. Die Nase hat entsprechend auch den leichten Sponti-Touch. Sehr spezifisch feine Würze, und anders als die 2014er im Rheingau sind der 2014er Rüdesheimer und die Großen Gewächse 2014 von Josi Leitz, eher stärker noch als der Jahrgang 2012 und 2013. Nicht so wild, so dynamisch-rasant wie 2013, aber schon extrem Persönlichkeit und zugleich Finesse zeigend. Feine Melonen- und Birnenaromen, Wiesenblumen, leichte, helle Gesteinsmehlspuren und eine zarte Spur von Salz. Darunter feinste Quitte und sogar ein wenig weiße Johannisbeere. Im Mund dann sogar leicht exotische Aromen dazu, ein bisschen Maracuja und Ananas, aber auch Orange, Renekloden, ein wenig Aprikose. Sehr knackiger, trinkiger, saftiger Mund. Der Wein hat 9 Gramm Säure, wurde nicht entsäuert, aber die Balance mit dem hohen Extrakt passt perfekt. Der Restzucker mit 7 Gramm passt perfekt, dazu ein Extraktwert von 25, was für das Rheingau bei diesen kargen Böden schon extrem hoch ist. Der Wein ist harmonisch, lecker, süffig, und zeigt trotzdem viel. Beeindruckend. 92-93+/100
18 /20
Gerstl über:
Rüdesheimer Riesling trocken
-- Gerstl: Im Duft eher verhalten, mit feiner Mineralität im Vordergrund. Am Gaumen setzt er auf Struktur und Rasse, der Wein ist spannend, hat richtig Nerv, erinnert an die 13er, ein zweites Fass ist im Duft noch etwas mehr von der Spontangärung geprägt, ist auch etwas sanfter, verspielt, schöner, spannender, charaktervoller Wein. 18/20