Lobenberg: Mehrfache Vorlese ungenügender Trauben im Weinberg, nur bestes, extrem gesundes Lesegut wurde final per Hand geerntet. Ganztraubenquetschung, Maischestandzeit für 6 Stunden, nur leichter Pressdruck, Absetzen im Sedimenttank, Spontanvergärung im Stahl und belassen auf der Vollhefe. Wächst auf Unterwasserquarzit, z.T. verwittert, weiche oxidierte Eisen- und Kupferanteile, insgesamt verwittertes Hartgestein, dass in Urzeiten unter dem Meeresspiegel lag. Sehr offene Nase, das zugänglichste der GGs bei Leitz. Ein Frühlingsstrauß an Blumen, weiße und gelbe Frucht, nicht üppig sondern saftig fein, der Wein schreit: trink mich! Nase und Mund werden total dominiert von Zitrusfrucht, Zitrone, Limette, Zitronenschale, dann kommt Grapefruit, viel gelbe Grapefruit. Es folgt im Nachhall ein Hauch von Mandarine, dabei sehr fein, aber immens salzig. Feines Steinmehl von Hartstein. Auch im Mund fast an Teile der Mosel erinnernd in dieser extrem schlanken Zitrusfrucht. Minimal weißer Pfirsich daneben, grüne Kiwi, Salz, Salz und noch mal Salz und auch hier Gesteinsmehl aus Hartgestein. Weiße Johannisbeere. Fast schon einen kleinen Hang Richtung Stachelbeere. Adstringenz, Zitronengras, immenses Spiel – ultralang. Das Gegenstück zum total steinigen Rottland, hier haben wir neben Mineralien auch extrem viel Frucht – extrem frische, knackige Frucht. Nicht die barocke Fülle eines Roseneck oder die Erhabenheit des Rottland, sehr geschmeidig und lecker, enorme Trinkfreude auslösend, phänomenal schmelzig. Zechwein der höchsten Liga. 98-100/100