Lobenberg: Die Reben sind zwischen 45 und 50 Jahre alt. Das Terroir ist ein Flickenteppich von Löss-/Lehm- bis Schieferböden und Quarzit. Gleiches Prozedere: Komplett entrappt, sofortige Vergärung in der offenen Bütt, Ausbau zu 1/3 im neuen Barrique, 1/3 zweijähriges Barrique, 1/3 älteres Barrique. 18 Monate auf der Vollhefe belassen ohne Batonnage. Beide Weine, Assmannshäuser Höllenberg und der Schlossberg, haben 10-15% Saftabzug direkt nach der Einmaischung, um die Konzentration etwas zu erhöhen. Das Ausgangsmaterial war super reif. Selbst die Kerne waren verfärbt. Die Nase ist, anders als beim Assmannshäuser Höllenberg, schon im Ansatz reich und dicht. Schwarze Kirsche, aber auch ganz viel rote Frucht. Süß, reich, dicht. Wenn der Höllenberg noch stylisch in der Nase rüberkam, so kommt hier gleich Wucht ohne Ende. Das ist so eine Art Chateau Montrose aus Rüdesheim. Im Mund völlig anders in der Fruchtausprägung als der Höllenberg. Wir haben hier viel mehr rote Frucht in reifer, reicher Ausprägung mit einer wunderbaren Säure und Mineralität dazu. Diese Multikomplexität vom Spiel aus schwarzer und roter Frucht, Blumigkeit und Lakritz aus dem Höllenberg erreichen wir hier nicht, dafür haben wir mehr Wucht und einen immensen Geradeauslauf in dieser Süße. Der Wein ist fast erschlagend in dieser Reichhaltigkeit. Gleichzeitig aber auch nicht so kompliziert wie der Höllenberg. Aber je nach Geschmacksvorlieben mag es durchaus Liebhaber für diesen Schlossberg hier geben, weil er eben so immens reich, dicht, süß und rot ist. Das schiebt ohne Ende. 97-99/100