Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez: A Cruceira Albarino 2022

Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez: A Cruceira Albarino 2022

Zum Winzer

97–98+
100
2
Albarino 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
mineralisch
exotisch & aromatisch
3
Lobenberg: 97–98+/100
Parker zu 2021: 95/100
6
Spanien, Rias Baixas
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
A Cruceira Albarino 2022

97–98+
/100

Lobenberg: Ein winziger Plot, ein Lieu Dit mit fast 100 Jahre alten Alvarinho-Reben. Quarzböden mit Feldspat, also geschichtete, uralte Gesteinsböden. Im Besitz von Rodrigo Mendez und zwei befreundeten Spitzen-Somelliers der Region, Iraia und Eduardo. Nur 13,0% Alkohol. Ganztraubenpresse mit kurzer Maischestandzeit, spontan vergoren und ausgebaut im gebrauchten französischen Barrique. Extrem hohe Säure und rasiermesserscharfe Salze vom Boden und vom nahen Meer. Sehr geradeaus und extrem puristisch mit glasklarer Definition und irrer Vibration. Es gibt total nur 800 Flaschen. Extrem alterungsfähig und der zum freakigen neigende Genießer sollte einige Jahre bis zum ersten Antrunk warten. Dekantieren ist auf jeden Fall ratsam. Die Nase verblüfft mit satter Estragon- und Salbeinote, dann erstaunliche Williamsbirne, Jasmin und weitere weiße Blüten. In Salz gewälzte Limetten im Mund, dazu Kreide und Kalkstein, ganz viel Stein und immens viel Salz, fast scharf. Reneklode, grüne Aprikose, grüne Mandeln, Zitronengras, wieder in Salz eingelegte Zitrusfrucht und Kumquats, dazu mit Steinmehl angereicherte Säure bis zum abwinken, intensiv aber durchaus lecker. Ein leichter Hauch vom Holz bringt zusätzlichen Kick und vibrierenden Charme. Der Wein hat durchaus trotz aller Extremitäten durchaus was süffiges an sich und auch faszinieren aromatischen Charme, auch wenn das hier ganz sicher kein klassischer Albarinho ist. Er hält sicher Jahrzehnte. Durchaus hoher Spaßfaktor und mit seinem Hauch von Moderne durchaus einzureihen in die Spitzenweine von Rodrigos Forjas del Salnes und das moderne Gegenstück von Zarate. Extrem pikant und komplex, der Wein vibriert vor Spannung! Das Albarinho-Gegenstück zu Rafael Palacios As Sortes aus Valdeorras aber erstaunlicher Weise sogar mit mehr Druck und Power. Erstaunlicher Kracher für Albarinho! Erinnert stark an einen kristallklaren Chablis Fourchaume. Superb bis nahezu atemberaubend. Ist in meinem Kellervorrat!

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Parker zu 2021 über: A Cruceira Albarino

-- Parker zu 2021: The 2021 A Cruceira also shows a subtle honeyed note and hints of straw that I found in many other 2021s here. It's the second vintage from a 90-year-old Albariño vineyard on gneiss soils in Xesteiriña. It fermented in old 225-liter oak barrels, where it matured for 12 months. It has 12.3% alcohol and good freshness and acidity, lower than in the initial 2020 vintage. 1,000 bottles were produced. It was bottled in August 2021.

Mein Winzer

Forjas del Salnes – Rodrigo Mendez

Rodrigo Mendez, der - wie so viele andere - stark vom Tausendsassa und alles überstrahlenden Winzerstar Nordspaniens Raul Perez beeinflusst wurde, erzeugt seit 2005 einige der besten Weine des Val do Salnés. Die Rias Baixas sind die am stärksten atlantisch geprägte Region Galiziens mit vielen alten,...

A Cruceira Albarino 2022