Roberto Voerzio: Barolo RV 350 2017

Lobenberg: Dieser Wein ist eine Spezial-Selektion des Jahres 2017 aus den Lagen Cerequio und Torriglione, nur aus alten Reben mit einem maximalen Ertrag von 300 Gramm pro Rebstock. Zum Vergleich: Im Piemont sind zwei kg pro Stock üblich. Der RV 350 ist also das Konzentrierteste, das man sich bei Voerzio vorstellen kann. Und das Feinste zugleich. Quasi eine Hommage an sich selbst. Man denkt an Hyperkonzentration, aber die Nase ist ultrafein. Jedes Jahr wird der Blend für den RV 350 aus anderen Cru-Lagen gemacht, das wird schon im August vor der Lese entschieden. Dann wird in diesen Lagen eine grüne Lese gemacht, um eben die 2000 Pflanzen aus Cerequio und Torriglione auf 300g Ertrag zu bringen. Die Trauben der Lagen werden bereits vor der Gärung gemischt, und zusammen vergoren. Wie alle Weine Voerzios 100 Prozent entrappt und für zwei Jahre in burgundischem, sehr dichtporigem Holz, das minimal getoastet wurde, ausgebaut. 20 bis 25 Prozent der Fässer sind neu, der Rest wurde maximal sechs Mal befüllt, vor der Abfüllung circa acht Monate im Stahltank. Dieser Wein ist die Essenz der Megaduftigkeit! Frischer Waldboden im Herbst, Vanille, ein Hauch rotes Leder. Der Wein hat schon an der Nase eine schwebende Leichtigkeit. Auch eine Essenz der Feinheit mit mehr Süße und mehr Konzentration als alles andere von Voerzio. Im Mund geht die konzentrierte Kirschbombe hoch. Sauerkirsche, Amarena und Herzkirsche. Bang! Mit balancierter Säure und seidigen, fast cremigen Tanninen. Das ist Finesse in Hochkonzentration. Ich bin absolut begeistert von dieser Eleganz. Ein Wein von großer Struktur und dabei doch so viel Saftigkeit und noch mehr fruchtigem Charme, der bereitet mir schon richtig Freude. 100/100