Lobenberg: Dieser Weinberg liegt in Labastida. Im Grunde direkt und in Hochlage neben Remelluri. 2,7 Hektar in Ostexposition. Die Lage ist ein Amphitheater, so das die ganze Ausrichtung von Ost in Richtung Süden dreht. Tabuerniga liegt auf 500 Meter Höhe und damit auf dem gleichen Level wie das Weingut Remelluri selbst. Durch die Amphitheaterform ist die Reife etwas früher gegeben. Die Lese findet immer Anfang Oktober statt. Majorität ist die Tempranillo. Hier gibt es aber neben Garnacha zusätzlich viele andere Rebsorten wie Carrignan, aber auch einen großen Anteil Craziano, eine sehr würzige Rebsorte. Sie gibt immer einen gewissen Touch an Rauch, Oxidation, Animalität. Eine sehr spezielle Rebsorte. Telmo und Pablo versuchten mehr als 20 Jahre diesen Weinberg zu bekommen. 2012 fanden sie dann mit dem alten Besitzer einen Kompromiss und konnten den Weinberg pachten. Er wurde komplett umstrukturiert. Der alte Besitzer hat dann in 2015 den kompletten Weinberg an die Bodegas Lanzaga verkauft, und ist tragischerweise 2 Wochen danach verstorben. Die uralten Reben waren in großen Abständen gepflanzt. Telmo und Pablo haben die Lücken zugepflanzt und mit mit einer Selection Marsale die amerikanischen Reben gepfropft, so dass wir heute bei ungefähr 60% uralter Reben stehen, und 40% neu gepflanzt. Das Spannendste ist eigentlich, dass Tabuerniga und der Las Beatas beide in der Gemeinde Labastida stehen und nicht in Lanziego, wie die beiden zuvor probierten Lagen und wie das Weingut selbst. Wir sind hier zwar auf einem annährend ähnlichen Höhenlevel aber dich etwa 100 Meter unter den Weinbergen in Lanziego. Das bedeutet, wir sind hier unterhalb der Wolkenlinie, nicht ganz so kühl, frisch und feucht wie in Lanziego. Hier ist der Boden aber ausgewogener. Wir haben Kalkstein, Lehm und Sand. Sehr warme Nase. Sehr stark zu reicher, roter Frucht laufend. Aber auch viel Schwarzkirsche darunter. Schon klassisch Richtung Remelluri gehend. Das Terroir ist schon sehr ähnlich. Satte rote und schwarze Kirsche, schöne Süße, sehr ausgewogen, fruchtig. Sehr viel Charme und Schmelz. Der Mund ist sehr dicht. Süß und gleichzeitig ultrafein. Üppig und gleichzeitig voller Finesse, verspielt, mit salzigem Finale. Sehr komplex und viel komplexer als die Nase. Die Mulitfrucht ist gar nicht auseinander zu nehmen. Wir haben so unheimlich viele Einflüsse. Das geht von Hagebutte bis zu Schlehe, das geht von süßer Himbeere zu süßer Kirsche, zu Sauerkirsche. Wachholder, Lorbeere, Minze, Eukalyptus. Das ist schon sehr vielschichtig,und darunter liegt diese warme schmelzige Fruchtsüße, die dem Wein so charmant macht. Trotzdem ist der Wein deutlich extremer als die Weine vom Nachbarweingut Remelluri. Sie ähneln in ihrer Vielschichtigkeit viel mehr dem Einzelprojekt La Liendes von Remelluri. Ich glaube, dass ist auch die Ausrichtung die Telmo und Pablo favorisieren. Diese unglaubliche Komplexität und Feinheit. Das geht eben nicht nur in Galazien, sondern auch in Rioja. 97-98/100