Rings: Spätburgunder Felsenberg Großes Gewächs 2023

Rings: Spätburgunder Felsenberg Großes Gewächs 2023

BIO

VDP

Zum Winzer

98–100
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2053
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
frische Säure
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 98–100/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Felsenberg Großes Gewächs 2023

98–100
/100

Lobenberg: Ja was soll man nun lieber mögen – den Saumagen oder den Felsenberg? Die Frage ist inzwischen fast müßig geworden. Beide Lagen sind auf einem Niveau unterwegs, das in Deutschland für Spätburgunder definitiv Maßstäbe setzt. Der 2023er Felsenberg – eine Monopollage der Brüder Rings, rekultiviert und seit 2010 im Weingutsbesitz – ist wieder ein echtes Ausrufezeichen. Reiner Kalkstein, darüber Kalkmergel mit Ton und viel Eisen. Dichtpflanzung von 9.500 Stöcken je Hektar. Der Weinberg wurde von Rings komplett neu angelegt, 100 Prozent französische Klone. Er besteht aus zwei kleinen Terrassen. Die Stöcke sind nicht nur dicht gepflanzt, sondern auch sehr niedrig erzogen. Das ist State of the Art. Kleine Träubchen, ganz stammnah und mit bester Versorgung. Der 23er beginnt mit einer Nase, die zunächst verblüfft: Blut, Fleisch, Eisen – fast archaisch, wild und extrem tiefgründig. Dann öffnet sich langsam ein Spektrum von dunkler und roter Frucht: ganz zarte Himbeere, dann schwarze und rote Kirsche. Dazu Veilchen und Schlehe. Der Felsenberg zeigt dabei immer etwas mehr Würze, Erdigkeit und florale Akzente als der Saumagen. Feine Kräutertöne tanzen mit, alles ist leicht rauchig ummantelt, aber nie dominant. Kein Effektgewitter, sondern vielmehr kontrollierte Tiefe. Am Gaumen setzt sich dieser Eindruck fort: kühl, strahlend klar, voller Spannung. Ein hoch elegantes Ereignis, zart, tänzelnd und doch mit einer irren inneren Dichte und Energie. Da ist so viel Kraft im Kern, aber sie wird nicht ausgestellt, sondern in feinster Textur verwoben. Der Felsenberg gleitet mit profunder Tiefe dahin, schwerelos fast, getragen von einem Tannin, das seidig und perfekt integriert ist. Kein bisschen überreif, einfach nur fein, kein Holzgeschrei, sondern pure Präzision. 2023 war kein einfacher Jahrgang, heiß und nass, selektionsintensiv wie vielleicht 2006, doch die Mühe im Weinberg hat sich gelohnt. Die Weine sind elegant und zartfruchtig – und im Fall des Felsenberg dabei schlichtweg sensationell komplex. Wie kann man so viel Kraft so elegant verpacken? Das ist große Schule, das ist quasi Burgund aus der Pfalz. Eine Ikone!

Mein Winzer

Rings

Seit 2008 sind die beiden jungen Brüder Steffen und Andreas Rings für das elterliche Weingut verantwortlich. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg, ähnlich dem von Kai Schätzel, der 2015 in der VDP-Mitgliedschaft seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt fand.

Spätburgunder Felsenberg Großes Gewächs 2023