Lobenberg: Die Zeltinger Sonnenuhr ist traditionell Markus’ Paradelage. Diese unendliche Feinheit aus dem reinen Schieferboden, der aber eine Ausstrahlung und einen Ausdruck hat wie ein Kalkstein mit dieser unendlichen Salzigkeit und Feinheit. Eigentlich gar nicht so sehr im Feuerstein laufend, fühlt sich eher an wie Granit, eine Art weiße Côte Rotie - Côte Blonde Geschichte, auch wenn das jetzt ein großer Sprung ist in der Assoziation, ist es das was für mich am ehesten herankommt. Die Zeltinger Sonnenuhr ist so einzigartig in dieser kalkig-salzigen Mineralik, obwohl es reiner Schiefer ist. Fast auch ein bisschen wie von sandigen Böden mit dieser riesigen Feinheit, Kabinett-artig tänzelnd und verspielt. Nur ganz zarte Aprikose, Birne, weißer Pfirsich, Mirabelle, Quitte, alles hell bleibend, alles fein. Sehr burgundisch, etwas Chardonnay Touch in dieser großen Feinheit. Auch im Mund diese ungalublich schöne, von hellen Frühlingsblumen unterlegte Weißfruchtigkeit. Dazu diese salzige Mineralik zwischen Kreide, Granit und Sand hin und her pendelnd. Gar nicht schieferig, gar nicht feuersteinig, sondern unendlich fein, trotzdem intensiv, so etwas Verträumtes! In der Stilistik sehr an 2016 erinndernd! Mit dieser unglaublichen Feinheit, dieser über 2 Minuten anhaltenden Lönge, die aber nie laut wird. Zeltinger Sonnenuhr ist so ziemlich das Gegenstück zum Ürziger Würzgarten. Das ist ein Wein für Träumer, genau nach meinem Geschmack. Ich muss noch etwas Luft nach oben lassen für die Auslesen, aber das ist mit die spannendste Spätlese, die ich bei Molitor je getrunken habe. 97-100/100