Lobenberg: Die Nase dieses Kabinetts ist so typisch Markus Molitor, so kompromisslos, rassig, steinwürzig, ohne zu viel Frucht und Süße. Der Duft ist Moselschiefer in seiner reinsten Form, kristallin, transparent und glockenklar. Der Jahrgang 2019 zeigt sich hier in seiner ganzen Brillanz, sehr konzentriert und doch ultrafein. Der Mundeintritt ist saftig, intensiv salzig, fest und steinig. Die Süße kommt hier trotz goldener Kapsel fast nicht gegen diese enorme Mineralität und geniale Säurestruktur von 2019 an, gibt nur eine leichte Untermalung. Ein Hauch von feinen Zitrusschalen, Kumquat und Physalis ziehen sich kaum merklich durch die Stein-Salz-Mischung des vibrierend-energetischen Munds. Die Klarheit ist wirklich verblüffend, obwohl es an der Mosel teilweise geregnet hatte während der Lese. Aber nach Markus Molitors Aussage war es eben auch die aufwändigste und intensivste Lese, die er jemals hatte. Das Ergebnis dürfte noch besser sein als 2016, wow... eine beinahe unfassbare Feinheit in diesem Preisbereich. 96+/100