Lobenberg: Reiner Schiefer, die Reben sind 80-90 Jahre alt und wurzelecht. Der Wein wurde als Ganztraube angequetscht, dann bis zu einen Tag auf der Maische belassen, später abgepresst und dann im Holzfass spontan vergoren. Dichte, cremige, burgundische Nase, aber überaus fein, zart und von der Säure geküsst. Der Wein ist so unendlich fein. In der Nase ganz feine Aprikose nebst Zitronengras, eine Spur vom Holz, weiße Kreide, zarte Mirabelle, Reneklode und dabei alles spielerisch zart und lang. Eine wunderschöne Aromatik und etwas wild von der Spontanvergärung. Wunderbarer Mandarinen- und Aprikosenmund. Auch ein bisschen weiße Johannisbeere. Obwohl er so wenig Alkohol und Zucker hat, bringt der Wein einen feinen süßen Schmelz mit, ist tänzelnd und hallt lange auf Orangenzesten, feiner heller Aprikose, weißen Blumen und weißem Pfirsich nach. Eine leicht kreidige, salzige Mineralität. Ein genialer Riesling. Ein ziemliches Unikat. Total raffiniert und pikant, ein strahlender Wein mit grandioser Finesse. Ein Kabinett mit wenig Alkohol und dennoch mit der ganzen Klasse eines großen Weins! Molitor hat bei seinen genialen Rieslingen ob ihrer cremigen Burgunderhaftigkeit irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal. Superber Stoff. 96+/100