Lobenberg: Die Wolfer Goldgrube ist Daniel Vollenweiders Paradelage. Hier bewirtschaftet er den Löwenanteil, und mit dieser Lage fing alles an. Teilweise wurzelechte Reben und nur Einzelstöcke, von der Flurbereinigung verschonte Parzellen in dieser Steillage. Dieser Lagenwein stammt aus den besten Parzellen und ältesten Reben, die bis zu 100 Jahre alt sind. Bitte unbedingt mindestens auch einige Flaschen zum langen Lagern kaufen, denn dies ist ein echter Langstreckenläufer. Das ist eine Turboversion des Einstiegs Felsenfests. Auch hier keine Zitrusaromatik, auch hier eher karg in der Nase, aber deutlich von Birne und Quitte geprägt. Dies ist eigentlich eine Spätlese trocken mit einem Alkoholgrad von 12.5% bei 5g/L Restzucker. Für einen Wein mit dem typischen Vollenweider Kimchi-Sponti-Ton hat er sogar erstaunlich viel Speck auf den Rippen, was er auch in der Nase zeigt. Schöne feine, geröstete Speckigkeit, neben Quitte, Kimchi, Netzmelone, das ist durchaus eine schicke und dazu sehr spezielle Nase. Auch ein sehr spannungsgeladener Mund, fast dramatisch in der Frische, in der Steinigkeit, in der Aromatik, so viel Druck. Der Wein hat, so wie alle Weine von Daniel, ein extrem langes Hefelager hinter sich, auf jeden Fall ein strammer Langläufer, der erstmal 5 Jahre weggesperrt gehört. In seiner hohen Intensität, der Rasse und der Dramatik, in der Ausgestaltung der Spontinoten, Limettenschale, Tee und immer wieder salziger Stein, der hochrollt. Ein toller Wein, aber auch ein durchaus fordernder Wein, einfach superb, weniger Frucht als Terroir, Mineralik und Eleganz, aber wie ich schon sagte besser 5 Jahre Zeit lassen. 95/100