Lobenberg: Terrassiert angelegte, uralte Parzellen. In einem Teil des Weinberges der Porz genannt wird. Die Reben stehen verwinkelt in einer Hochlage, das ist eigentlich eher Landschaftspflege als Weinbau. Das wird der letzte Wein aus diesen extremen Parzellen sein. Unglaublich hohe Komplexität durch die verschiedenartige Genetik, die hier von verschiedenen Inhabern über die letzten Hundert Jahre gepflanzt wurde. Die Nase ist genial, voll von reduktiver Spannung und purer Schiefenergie. Kristallines, helles Gestein, dann kandierte Aprikose, ganz zart und fein und dennoch hochkonzentriert und dicht. Ein Elixier aus den alten Reben, aber ohne jede Wucht. Der Mund ist hochfein, saftig, elegant und feinziseliert. Glockenklar und luminös, mit einnehmender Frucht und einer dezenten, zurückhaltenden Süße, die durch die hohe salzige Mineralität wunderbar abgepuffert wird, sodass es nicht überbordend süß wird, sondern total filigran und geschliffen bleibt. Daniel Vollenweiders restsüßen Weine schmecken ohnehin nie süß, dafür arbeitet er die karge Bodenexpression und hammerharte Gesteins-Phenolik viel zu sehr heraus. Große Länge mit strahlender Eleganz. Eine Spätlese für Finessetrinker. Das ist einfach nur schön und dadurch, dass es die letzte sein wird aus diesen alten Terrassen jetzt schon eine Legende. 97+/100