Lobenberg: Die Trauben wachsen im Wiltinger Braunfels, das ist quasi eine Verlängerung des Scharzhofberges. Salzig, griffige Mineralität, sehr leichtfüßig, Zitrusschalen, Aprikose, ganz zart und fein. Das ist kein konzentrierter Blockbuster wie 2019, sonder ein filigraner Saar-Riesling. Kristallin und helltönig, so verspielt und klassisch. So wie Saar-Riesling sein sollte, nicht so druckvoll und beeindruckend wie 2019, aber voller Finesse und zartem Spiel. Die 2020er sind in ihrer unendlichen Feinheit eher etwas für Understatement-Trinker, man muss schon offen und empfänglich für die tänzerische Schlankheit und das ganz Filigrane sein, um diese Art Riesling zu schätzen. Obwohl er durchaus eine einnehmende, offenherzige Frucht zeigt, ist es am Gaumen eben ein leiser, eher subtiler Ortswein mit feinsalziger Mineralität, die die Zunge lange belegt und ihm eine elegante Länge verleiht. Was für ein schicker, klassischer Saar-Riesling. 93-94+/100