Lobenberg: Der Wein stammt zu 100 Prozent aus der Kupfergrube, der Zweitwein des Großen Gewächses. Dieser Wein heißt eigentlich Schloss Böckelheimer Riesling vom Vulkan und ist eben aus der vulkanischen Kupfergrube. Die Reben sind zwischen 15 und 30 Jahre alt. Alles darüber hinaus geht ins GG. Rein spontanvergoren im Stahl. Der Wein bleibt im Stahl auf der Vollhefe bis zur Füllung Mitte April. Er entspricht zu 100% der Kupfergrube, mit dieser zu Beginn etwas verschlossenen Nase und dann der fast explosiven Expressivität. Eleganze weiße Frucht mit leicht grünlichem Frischekick, der aber aus voller Reife kommt. Feine Reduktion in der Nase, zerstoßenes Gestein, Feuerstein und Kreide. Die Frucht ist dezent und kühl, steinig unterlegt, nicht laut oder expressiv, aber dennoch saftig und fein. Es geht hier nicht darum einen möglichst lauten, beeindruckenden Wein zu machen, sondern einen filigranen, fein gezeichneten Wein. Da wird schon deutlich, wo der nächste Step liegt. Eigentlich fehlt hier nur die dritte Dimension am Gaumen, die das GG noch mitbringt, aber ansonsten ist hier schon alles aus der Kupfergrube da an Finesse und Mineralität. Die Kupfergrube ist einfach mit das Beste, was es an der Nahe gibt. Im Mund kommt eine Wucht von reifer Säure, unglaublich, das Mundgefühl ist wunderbar schmelzig und das völlig ohne Zucker. Der Wein ist unter 1 Gramm durchgegoren, total irre, dass da so ein feiner Schmelz dabei herauskommt, ich mag es kaum glauben. Ich hätte den Wein auf mindestens 4 Gramm geschätzt, weil er gar nicht extremistisch ist, sondern total reif und dicht. Kräutrig, hefig, leicht zitrisch und ganz fein gezeichnet. Ein Wein in dieser Klasse, der für zwei Minuten im Mund bleibt, der alles einnimmt, ist eigentlich gar nicht denkbar. Ein Terroirwein mit einem Hang zur Größe, Wahnsinn. 94+/100