Lobenberg: Der Wein stammt aus Birkweiler, ist also quasi ein Ortswein, aber gleichzeitig auch ein Terroirwein, denn er kommt vom Rotliegenden, eigentlich ist das der „kleine“ Kastanienbusch, denn da kommt er her. Rotliegendes bedeutet eisenhaltige Böden vulkanischen Ursprungs, das hat mit dem in der Region üblichen Buntsandstein gar nichts zu tun und zusammen mit dem Muschelkalk sind das die drei vorherrschenden Böden in der Südpfalz. Den Rotliegenden habe ich seit vielen Jahren und das ist in meinen Augen auch immer der spannendste der Terroirweine, weil er so unglaublich viel Druck hat, weil er eine hohe Säure hat und immer eine Frische zeigt. Das passt gerade in 2018 mit dieser hohen Reife einfach perfekt zusammen. Der Wein hat 13% vol. bei fast 0 Gramm Zucker erreicht. 2018 ist das Glyzerin und der Extrakt so hoch, dass man aufpassen musste nicht zu viel Restzucker in den Weinen stehen zulassen, sonst wurden sie schnell breit. Trotz des moderaten Alkohols zieht der Wein Glyzerinstreifen am Glas, also musste laut Hansjörg Rebholz der Zucker komplett raus. Sehr schöne schmelzige Nase, opulent, gelbe und auch rote Früchte, viel Druck zeigend, auch apfelige Noten. Insgesamt ziemlich dicht und wuchtig, aber ohne Fett, auch verspielt wirkend, gelbe und rote Blüten, auch etwas Cassis und rote Johannisbeere in der Nase, dazu dann Quitte, gelbe Melone, etwas Weinbergspfirsich. Intensiver Druck im Mund, so viel Kraft andeutend, das ist schon das Volumen eines Großen Gewächses eigentlich, dennoch ist er überhaupt nicht fett, ganz im Gegenteil. Er ist spielerisch und gleichzeitig hochintensiv, leichte Phenolik aus der 24-stündigen Maischestandzeit und einer langsamen Pressung. Die Phenolik stützt die enorme Frische und diesen extraktreichen Körper. Das ist ein Riesling mit richtig viel Format und gehört sicherlich zu den besten Ortsweinen des Jahres. 95-96/100