Lobenberg: Bescheidene 12% Alkohol stehen auf dem Etikett. Der Ürziger Würzgarten, Saarburger Rausch und Zeltinger Sonnenuhr ziehen sich bei Markus Molitor wie ein roter Faden durch alle Prädikatsstufen und Kapselfarben. Sie sind in allen Qualitäten unter den besten Weinen. Und die herausragende Stellung dieses Würzgartens kennen wir auch schon von Loosen und anderen Weingütern. Diese wunderbare Lage mit ihrem eisenhaltigen Rotschiefer, den über 100 Jahre alten, wurzelechten Reben in Einzelpfahlerziehung. Der Würzgarten steht neben dem stylischen, schicken Treppchen aus Erden immer für die expressiven, würzigen Weine. Der Rotschiefer bringt so ausdrucksstarke, ganz klar auch rotfruchtige Weine hervor. Wir haben Johannisbeere, Himbeere, Rhabarber, rote frische Zwetschge, das Ganze unterlegt von Orangenzeste und Bitterorange, satte Schiefernase dazu. Und eine wahnsinnige Blumigkeit mit einem leicht provencalischem Einschlag. Lavendel neben etwas Wildrose und schon in der Nase so viel Salz. Wow, was für ein aromatisches Powerteil mit gleichzeitiger salziger Feinheit. Der Mund knallt richtig rein. Anders als der Saarburger Rausch, der ebenso geknallt hat, ist der Würzgarten aber noch viel rotfruchtiger, noch steiniger. Er gibt alle Zugeständnisse an die Feinheit auf, zugunsten von höchster Intensität. Fast etwas an Blut erinnernd, rote Waldfrüchte, Bitterorange, große Länge. Das Ganze steinig und salzig unterlegt. Ein Wein der sicherlich die nächsten 10 Jahre einfach viel zu viel ist, aber ein Riesling von dem ich Ihnen garantiere, dass Sie in 20 Jahren niederknien werden. Mir ist durchaus klar, dass jetzt noch weitere Highlights im Bereich der Auslese*** hier folgen werden. Aber ich kann nicht anders. 100/100