Lobenberg: Das quasi Große Gewächs des Weingutes (obwohl es nicht so genannt werden kann, Alexander ist nicht im VdP). Eine bestimmte Parzelle der ältesten Reben vom Kalkmergel, 60 Jahre und deutlich älter. Der Wein wächst in Baden-Sinsheim auf Granitböden mit Kalk und Verwitterungsgestein. Die Reben für die 1000 Sterne Laibles stehen auf schwachwüchsigen Unterlagen mit sehr geringem Ertrag. Ganztraubenmaischung, einige Stunden Maischestandzeit, nur Spontanvergärung. Der Wein bleibt bis zur Abfüllung auf der Hefe, um so entsprechende Fülle und Druck auszubilden. Er hat 35 Gramm zuckerfreien Extrakt, das ist extrem hoch. 13% natürlicher Alkohol, Restzucker 5 Gramm, das Ganze bei 8 Gramm Säure. Diese Kombination Extrakt-Säure-Zucker ist schon phänomenal. Die Nase des Weins, wie schon 2013, ist stark durch Zitrusfrüchte und Orange geprägt. Viel Druck, große Spannung, sehr komplex. Im Mund ist der Wein eine Explosion in Konzentration. So unglaublich dicht drückend, konzentrierte Mandarine, tolle Bitterstoffe, Bittermandel dazu. Phenoligkeit, Tannin, rosa Grapefruit, Passionsfrucht. Unglaublich konzentriert, der ganze Mund zieht sich zusammen. Das ist in der Frische eine Antwort Laibles auf die Mosel und im Druck irgendwo zwischen Nahe und Pfalz. Den Wein steckt man nicht nach Baden, man ahnt gar nicht, dass Baden so ungeheuerliche Rieslinge erzeugen kann. Diese immense Frische, die sie zusammen mit dem hohen Druck aufweisen! Der Wein ist ein Ereignis, er hat Spannung und Dynamik ohne Ende, sehr steinige Mineralität, schönes Salz am Ende. Eine tolle Vibration. Bewertung mindestens auf gleichem Niveau wie der große 2013er, eher noch drüber, ich ziehe den Hut vor Alexander Laible ob so eines Weins: 97-98+/100