Lobenberg: Dieser Wein stammt aus alten Reben von drei großen Lagen, Rotenberg, Steinberg und Kerz, was ein Monopol-Gewann von GHB ist. Der Wein wächst auf Tonschiefer, Vulkangestein, An einem ehemaligen Steinbruch gelegen. Auch das ist also eigentlich reines GG Material. Das ist eigentlich eine typische Zweitwein-Cuvée, ein Blend aus herausragendem Trauben-Material. Schon beim ersten Hineinriechen ins Glas merkt man, dass hier Oberklasse drinsteckt. Der Wein wirkt steinig, kühl und dennoch profund. Schon der Duft wirkt konzentriert und druckvoll. Das bestätigt dann auch der Mundeintritt. Wow, ist das ein Energiebündel. So viel Druck am Gaumen, ohne aber über hohen Alkohol oder Fett zu kommen, selbst aus dem warmen Jahrgang 2020 wirkt er überhaupt nicht wuchtig, bloß hochintensiv. Die Augen ziehen sich zusammen, so viel Fruchtdruck mit Salz unterlegt. Herbe Grapefruitnoten, Aprikosenkerne, weiße Johannisbeere, auch eine tonische, kräutrig-frische Note, die an Salbei und Lorbeer erinnert, auch gewachste Zitronenschale. Der Wein kommt schon über Eleganz, die Extraktsüße und die Saftigkeit, hat aber auch eine griffige Phenolik mit animierender Bitternote im Ausklang, eben wie salzig eingelegte Zitrusschalen. Sehr, sehr lang, sehr mineralisch, feinsalzig und trotzdem Druck ohne Ende. Und mit dieser etwas lauteren Frucht als die Terroirweine Von Vulkan und Schiefer hat er einen guten Gegenspieler zur Phenolik und leichten Schärfe. Geniale Balance aus griffigem Tannin und saftiger, hefecremiger Frucht. 94+/100