Lobenberg: Biologische Weinbergsarbeit, Ganztraubeneinmaischung, nur kurze Standzeiten, komplett im Holz ausgebaut. Erst seit 2015 sagt Karsten Peter, dass er verstanden hat, den Weinberg zu bändigen. Der Wein war früher so extremistisch und karg, geradezu brutal in seiner Art. Aber jetzt hat er die Trinkbarkeit, die Balance gewissermaßen gefunden. Aber es war ein langer Lernprozess diesen extrem kargen Weinberg zu verstehen, der ja quasi nur aus Stein besteht. Der Name ist hier wirklich Programm, das ist alleine optisch schon ein Hammer. Sicher einer der beeindruckendsten Weinberge Deutschlands, könnte auch in Chablis liegen. Feine Mischung aus gelber und weißer Frucht mit zarten salinen Adern durchzogen. Kristallklar und glockenhell. Trotzdem würzig, sonst wären wir ja nicht an der Nahe. Dann kommt vor allem Gestein, Kreide, Feuerstein, zerstoßener Schiefer, alles läuft zusammen hier, man kann es kaum auseinanderhalten. Kristalliner, ganz transparenter Charakter mit weißer Frucht, so feinziseliert und schick. Helltönig und feinkräutrig, salin und lang. Das ist kein Vordergründiger Charmeur, sondern ein kühler, sehr geradliniger und dennoch kraftvoller und tiefer Wein. Aber er braucht Zeit sich zu öffnen, bestenfalls 6 Jahre oder länger, wenn man die Geduld hat. Ehrlich gesagt genieße ich diesen Wein in seiner hammerharten Steinigkeit aber irgendwo auch in der Jugend, es ist ein bisschen ein Extremist, aber er hat halt doch genug Druck und Spiel, um nicht brutal zu sein. Wie Karsten sagte, er hat irgendwo die Balance gefunden und das schmeckt man wirklich. 97-98/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Viel Stein. Power im Mund, Druck. Hochmineralisch, erstaunlicher Kraftwein, lang und salzig. 97/100